Unser Abenteuer beginnt…

gleich am ersten Tag unserer Reise, sollte schon alles schief gehen…

Ich hatte alles in 4 Monaten, heimlich, ohne das Andre etwas mitbekommen hat, akribisch geplant. Er sollte die Reise zu Weihnachten geschenkt bekommen und 3 Tage später ging der Flug auch schon. Die Route und jede Unterkunft standen fest. Für Andre habe ich Urlaub organisiert und den Hund untergebracht. Das Einzige was ich nicht selbst, sondern über ein Reisebüro gebucht hatte, waren der Flug und der Mietwagen. Das habe ich mir nicht getraut selber zu machen, da ich ja auch noch nie so eine Reise geplant hatte. Jetzt dürft ihr mal raten was schief gegangen ist! Ja, ihr liegt richtig 😉

Wir kommen am Flughafen an, wollen einchecken und haben die Koffer schon auf dem Band, als uns der Herr vom Check in nach unseren Visas fragt. Wir gucken erstmal doof und sagen wir brauchen keine Visas für Costa Rica. Da meinte er doch glatt: „Sie fliegen aber nicht nach Costa Rica, sondern nach Puerto Rica!“ Da wurde unser doofer Blick zu einem panischen Blick, das kann ich euch sagen! Nach dem wir ein paar Mal wiedersprochen haben, stand aber leider fest das es stimmte. Unser Flug war nach San Juan (Puerto Rico) und nicht nach San José (Costa Rica) gebucht. 

Nach langem hin und her, mit dem Reisebüro und verschiedenen Reisegesellschaften, konnte für uns ein neuer Flug, einen Tag später, gebucht werden. Der Flug ging dann über Dallas und wir mussten am Flughafen noch Visas beantragen, das war ziemlich anstrengend. Wir verbrachten die Nacht im Flughafenhotel und regelten auch unsere erste Unterkunft in San José neu. Zudem stellte sich heraus das auch unser Mietwagen, vom Reisebüro, nicht in Costa Rica sondern Puerto Rico gebucht wurde. Da wir jetzt zwischen Weihnachten und Neujahr gereist sind, hatten wir auch leider keine Chance direkt einen zu bekommen. Das Reisebüro hat sich wirklich bemüht und wir haben uns darauf geeinigt das wir zunächst mit dem Bus reisen und wenn wir aus Panama zurück kommen (da hätten wir den Mietwagen eh nicht mitnehmen können) dann einen Mietwagen bekommen. Aber jetzt sollten wir erstmal mit einem Tag Verspätung nach Costa Rica fliegen. Wir waren überglücklich, hatten wir den ganzen Urlaub doch schon ins Wasser fallen sehen.

Nach ca. 15 Stunden Flug sind wir dann endlich spät Abends in San José angekommen. Mit dem Taxi sind wir dann zu unserer ersten Airbnb-Unterkunft (wir hatten vorher noch nie Airbnb gemacht) gefahren. Das hat alles super geklappt. Am nächsten morgen dann wieder mit Taxi zum Busbahnhof, um von da aus mit dem Bus nach Cahuita zu fahren. Dummerweise hat uns der Taxifahrer an einem falschen Bahnhof abgeladen und wir mussten dann erstmal suchen um den richtigen zu finden.

Ca. 2 Kilometer vor Cahuita mussten wir dann aus dem Bus raus, da dieser wegen einer Baustelle nicht weiter fahren konnte. Das hieß für uns über eine Schotterstraße, mit den schweren Koffern und Rucksäcken, erstmal bis in den Ort zu laufen. Es war Ruhetag in Cahuita und kein Taxi fuhr, weshalb wir dann auch noch zu unserer, etwas außerhalb gelegenen Unterkunft, hätten laufen müssen. Allerdings spürten wir da zum ersten Mal die Freundlichkeit der Costa Ricaner. Ein Mann half uns,  und brachte uns einfach selber mit seinem Auto zu unserer Unterkunft.

Cahuita 

Hier verbrachten wir die ersten tollen Tage in Costa Rica. Zwar wegen dem Flugchaos einen Tag weniger als geplant, aber wir waren da 🙂 Da wir ja noch keinen Mietwagen hatten, blieb uns nichts anderes übrig, als Fahrräder zu mieten. Fahrräder in Costa Rica zu mieten entpuppt sich alleine schon als Abenteuer. Was habe die uns nerven kostet. Wir konnten nicht eine Wegstrecke fahren ohne das Andre irgendetwas, an irgendeinem, der Räder reparieren musste. Ständig sind die Ketten abgesprungen oder haben blockiert. Der Höhepunkt war erreicht als Andre´s Rad nur noch rückwärts bewegt werden konnte. So haben wir viel Zeit auf dem Weg zwischen unserer Unterkunft und dem Ort verbracht. Aber so ist das Leben 😉

Wir hatten zwar leider oft Regen, aber das hat uns natürlich nicht die Stimmung vermiest. Wir haben trotzdem den wunderschönen Cahuita Nationalpark besucht. Und richtig den Arsch nass gekriegt. Wie noch häufig in diesem Urlaub 😉 An anderen Tagen, wo das Wetter besser war, sind wir schwimmen gegangen und haben entspannt.

Wir verbrachten das erste Mal Silvester im Warmen. Das war schon ein komisches Gefühl. Wir gingen erst schön Essen und sind um Mitternacht einfach zusammen mit allen Bewohnern von Cahuita auf der Straße gewesen und haben uns ihre Art zu feiern angeschaut und natürlich auch mitgemacht 😉

Nach Neujahr bekam unser netter Gastgeber Angelo ein frisch geschlachtetes Schwein geschenkt. Da er schwer erkrankt war, hatte er selbst nicht die Kraft dieses Schwein zu zerlegen. Er wollte es gerne zubereiten und an Bedürftige in Cahuita verteilen. Da war es für uns eine Selbstverständlichkeit zu helfen. Andre nahm das Schwein auseinander und ich zerlegte unendlich viele Ananas für eine alkoholfreie Pina Colada, die auch verteilt werden sollte. Anschließend bereiteten wir zusammen mit Freunden von Angelo das traditionelle Gericht Chizerone zu. Mit einiger Verspätung (in Costa Rica kennt man kein Zeitmanagment ;.)) konnten wir dann das Essen verteilen. Auch dabei haben wir gerne geholfen.

Panama – Bocas del Toro

nach den schönen Tagen in Cahuita, hatte ich 4 Tage in Panama geplant. Angelo organisierte für uns den Transfer über die Grenze bis hin zum Boot, welches uns auf die Insel nach Colón bringen sollte. Allerdings war dieser Grenzübergang ein weiteres Abenteuer, welches wir ohne Spanischkenntnisse überstehen mussten. Die Zeit war sehr knapp um die jeweiligen passenden Bullis und Boote zu bekommen, wir wurden von den Guides förmlich vom Auto, durch die verschiedenen Grenzposten (wo man als Touri natürlich gnadenlos abgezockt wird), über eine unheimliche Grenzbrücke, und wieder zu einem Auto, gejagt. Ich sag euch, wir sind uns, nur mit unseren Rucksäcken bepackt, vorgekommen wie auf einer Flucht.

Irgendwie haben wir es dann mit Verspätung doch noch auf die Insel Colón geschafft. Da mussten wir jetzt noch den Bootsanleger von unserem Vermieter finden, der uns dann auf die Insel Bastimentos bringen sollte. Leider waren wir schon 10 Minuten zu spät und wussten noch nicht mal in welche Richtung wir müssen. Telefonieren konnten wir auch nicht, da wir uns für Panama keine Karte geholt hatten. Wir hofften dass das Boot auf uns warten würde. Nachdem wir dann bei unserem Vermieter angekommen sind, sagte dieser uns, dass das Boot schon weg ist, aber um 14.30 Uhr noch eins fahren würde. Wir sollte doch einfach solange auf Colon was Essen gehen. Gesagt getan und den Ort noch ein wenig angeschaut.

Als wir pünktlich um 14.30 Uhr wieder am Bootsanleger waren, guckte uns unser Vermieter mit großen Augen an und meinte wir wären schon wieder eine Stunde zu spät! Jeder der mich und Andre kennt, weiß das wir wirklich immer pünktlich sind. Wir konnten es gar nicht glauben. Unser Vermieter hatte allerdings sofort einen Verdacht und schaute auf Andres Uhr. Die lief noch nach Costa Ricanischer Zeit! Hätte uns ja auch mal einer sagen können das Panama eine Stunde weiter ist 😉 Wer ahnt denn sowas, liegt doch gefühlt im selben Längengrad wie Costa Rica. Allerdings hatten wir Glück und der Koch, der uns mitnehmen sollte, war auch noch nicht wieder da. Allerdings brauchte dieser dann dummerweise noch über eine Stunde bis er dann da war. So durften wir warten und der Tag, den wir eigentlich schon auf Bastimentos am Strand verbringen wollten, neigte sich dem Ende zu.

Bastimentos

Dann ging es doch endlich irgendwann auf die wunderschöne Insel Bastimentos. Wir verbrachten 2 tolle Tage im Al Natural Resort. In einer wirklich paradiesischen Unterkunft. Wenn auch nur mit kalten Wasser zum duschen und so gut wie keinen Strom. Essen wurde immer für alle ca. 20 Gäste zusammen gekocht und man aß auch zusammen ein einer große Tafel. Wir lernten viele spannende Menschen kennen. Einen Tag machten wir noch einen Ausflug in den Dschungel und in ein abgelegenes Dorf mit Ureinwohnern. Und kriegten mal wieder den Arsch richtig nass 😉 wie so oft in diesem Urlaub. Ich glaube ich habe noch nicht erwähnt, das mir auch irgendwie niemand (und es stand auch nirgends zu lesen) gesagt hat, das zu der Zeit Regenzeit an der Karibikküste ist. Ich habe immer nur gelesen zu der Zeit ist in Costa Rica Trockenzeit. Was aber nicht dabei stand war, dass das nur für die Pazifikküste gilt. Und ich hatte unseren Urlaub natürlich 2 Wochen Karibikküste und eine Woche Pazifikküste geplant.

Red Frog Beach

Nach dieser wunderschönen Unterkunft sollte es wieder etwas einfacher und vor allem günstiger werden. Wir wurden einmal um die Insel herum, zum bekannten RED FROG BEACH gebracht. Der Koch von der letzten Unterkunft saß mit uns im Boot und gab uns noch den Tipp, nicht an diesem Strand schwimmen zu gehen, das sei viel zu gefährlich, wegen der sogenannten Rip Tides, gefährliche Strömungen. Wir wandern noch ca. 20 Minuten bis zur Unterkunft und hatten gerade an der Rezeption am Strand eingecheckt, als alle Mitarbeiter in Panik zum Strand rannten. Wir wussten noch nicht wo unsere Unterkunft ist und mussten warten. Leider mussten wir mitbekommen wie dort im Wasser jemand ertrunken ist. Es wurde versucht ihn zu retten bzw. zu finden. Wir waren dabei als die Freundin vom shoppen wieder gekommen ist und erfahren hat das ihr Freund gerade ertrunken ist. Seine Leiche wurde erst am nächsten Tag gefunden. Das hat die Stimmung dort unter den Gästen und vor allem dem Personal erheblich getrübt. Und das an Andres Geburtstag. Das hatten wir uns sicher anders vorgestellt. Aber auch das ist das Leben…

Dann hatten wir noch die ganzen Nächte und Morgende nur Regen, was mit dieser einfachen Zeltunterkunft auch nicht so lustig war. Das Wasser zum Duschen und waschen musste man erst mit Fuß pumpen und dann kam auch immer nur ein kleines bisschen. Wäre in Ordnung gewesen, wenn nicht alles nass und klamm gewesen wäre. Aber diese 2 Tage Abenteuer haben wir auch überstanden. Und werden uns wohl immer daran erinnern.

Puerto Viejo

Nach diesen abenteurlichen Tagen auf Bastimentos ging es wieder zurück nach Costa Rica. Genauer gesagt nach Puerto Viejo. Hier hatten wir endlich wieder eine Unterkunft mit warmen Wasser. Nach 4 Tagen kalt duschen, weiß man das erst wieder richtig zu schätzen. Auch unsere feuchten und müffelnden Klamotten brachten wir erst einmal in eine Reinigung. Wir fühlten uns wie neu geboren und gingen eine Riesenpizza essen 😉

Fortuna – Arenal-See

Am nächsten Morgen wartete dann endlich unser Mietwagen auf uns. Ein Toyota Yaris. Was anderes war nicht mehr zu kriegen. Und wenn man weiß wie die Straßen in Costa Rica sind, weiß man auch was es heißt keinen Geländewagen zu haben. Aber wir hatten ja nun mal unsere Unterkünfte gebucht und jetzt mussten wir da irgendwie hin, auch wenn zum Teil in den Anfahrtsbeschreibungen stand: nur mit Allrad oder Geländewagen zu erreichen. erstmal genossen wir die einfachen Straßen auf unserem ersten Roadtrip mit Auto. Wir waren auf dem Weg nach Fortuna zum Arenal-See. Nach einer nervenaufreibenden Fahrt zu unserer Unterkunft, hatten wir einen tollen Blick auf den Arenal-See. Der Vulkan Arenal hat sich uns leider, bei dem nicht so schönen Wetter, nicht gezeigt.  Wir haben uns hier einen tollen Tag in den heißen Quellen von Fortuna gemacht und konnten uns wunderbar erholen.

Monteverde

Nach diesem Aufenthalt ging es weiter nach Monteverde. Wir hatten eine wunderschöne Fahrt durch die Berge. Abends sind wir in einem tollen Baumrestaurant Essen gegangen. Am nächsten Tag stand Action an. Wir haben Canopy über den Nebelwäldern von Monteverde gemacht. Ein irres Gefühl. Das könnt ihr euch im Video anschauen und das lohnt sich 😉 Dann sind wir noch über die Brücken spaziert und haben etwas langsamer die Aussicht genießen können als beim Canopy oder Ziplining wie es auch genannt wird.

Manuel Antonio – Quepos

weiter geht es nach Quepos und Manuel Antonio. Unsere Unterkunft ist in Quepos, aber wir verbrachten noch einen Abend in Manuel Antonio. Wir haben in einem Flugzeugrestaurant gegessen und anschließend einen Traumhaften Sonnenuntergang erlebt. Für einen Besuch im sehr bekannten Nationalpar blieb leider keine Zeit. Wir hatten den nächsten Tag in Quepos mit Wildwasserrafting verplant.

Andre und ich mussten ja gleich, obwohl wir das zum ersten Mal machen, die schwierigste Stufe 4-5 nehmen. Hat alles super geklappt, bis ich meinte, an der strategisch ungünstigsten Stelle ins Wasser zu fallen 😉 mir ist das überhaupt nicht schlimm vorgekommen. Unser Guide allerdings hatte etwas Panik und meinte, wenn ich das Paddel nicht mehr erwischt hätte, wäre das sehr übel ausgegangen! Wie gesagt, ich fand es nicht schlimm, es kam mir nur länger und etwas spektakulärer vor als es im Video wirkt. Aber es war ein mega Spaß in der traumhaften Flusslandschaft des Naranjo River. Schaut es euch im Video an.

Osa-Halbinsel am Golfo Dulce

Die letzten 2 Tage hatten wir die wohl schönste Unterkunft von allen. Auf der Osa Halbinsel bei Ojo del Mar. Auch wenn hier die Anfahrt auch etwas spektakulär war. Wir mussten durch Flussbetten fahren und haben uns bei unserem Yaris ein Unterbodenblech weggerissen. Das dumme an der Sache war, das wir an unserer Unterkunft vorbeigefahren sind, weil wir sie übersehen haben und gar nicht durch die Flüsse hätten fahren müssen. Aber aufregend war es allemal 😉

Hier konnten wir unsere letzten Tage nochmal so richtig genießen und Sonne tanken! Es war unbeschreiblich, wenn einem beim outdoor-duschen die wilden Affen zugucken und einem über den Köpfen in den Bäumen klettern. Auch wenn die gelegentlich mal auf einen runterpinkeln 😉 Ich habe es glücklicherweise gesehen und konnte zur Seite springen.

So schnell sind drei Wochen vorbei. Leider mussten wir auch einen Tag eher als geplant abreisen, da auch der Rückflug neu gebucht werden musste. Der ging ja ursprünglich auch von Puerto Rico aus. So viel leider unser Ausflug zum Vulkan Iratzú aus. Ein Grund mehr nochmal in dieses tolle Land zu reisen. Wir kommen auf jeden Fall nochmal wieder. Macht euch aber gerne auch noch selber einen Eindruck mit unserem Video.