Los geht´s

Wie haben wir uns überhaupt kennengelernt? Das war lange bevor wir überhaupt irgendein Interesse aneinander hatten. Über einen gemeinsamen Freund sind wir uns öfters auf Partys begegnet. Wir waren so 16/17 Jahre alt und haben uns nie wirklich unterhalten (höchstens mal einen zusammen getrunken). 

Und so hübsch sahen wir damals aus!

Man sieht uns unser Interesse aneinander förmlich an!

Dann haben wir uns einige Jahre nicht gesehen, wir steckten jeder in anderen Beziehungen und waren mit unseren Ausbildungen beschäftigt. In diesen Jahren ist einiges passiert.

Nach seiner Ausbildung zum Tischler war der Arbeitsmarkt nicht so gut und Andre jobbte bei verschiedenen anderen Stellen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Aber diese waren immer nur befristet, so dass ein häufiges Wechseln nötig war. Was sich tatsächlich, im nach hinein betrachtet, als großen Vorteil herausgestellt hat. Da er in diesen verschiedenen Jobs, viele unterschiedliche Tätigkeiten erlernt hat.

Andre plante 2002 mit seiner damaligen Freundin nach Kanada auszuwandern. Dazu hat er hier alle Zelte abgebrochen. Seine ganzen Sachen im Container verschifft und sich von allen Freunden und Familienmitgliedern mit einer großen Party verabschiedet. Nach kurzer Zeit in Kanada ging die Beziehung jedoch in die Brüche. Er blieb noch eine Weile alleine in Kanada. In dieser Zeit konnte er dort auch als Tischler arbeiten. Allerdings hat er nie wirklich Fuß fassen können und kehrte nach einem halben Jahr wieder nach Deutschland zurück.

Wieder hier, hat Andre für ein halbes Jahr eine Stelle in einer Zimmerei bekommen, die dann aber im Winter nicht mehr zur Verfügung stand. Glücklicherweise fand er dann eine Stelle als Tischler in einer Tischlerei mit angehängtem Bestattungsunternehmen. Nach ca. einem Jahr, wurde die Tischlerei geschlossen und Andre wurde gefragt ob er nicht in dem Bestattungsunternehmen weiter mitarbeiten möchte. Andre probierte es aus und kam mit dieser Arbeit gut zurecht. Nach einiger Zeit machte er alles. Von Behördengängen, Trauergesprächen bis hin zu Aufbahrungen.
Nach 12,5 Jahren als Bestatter entschied sich Andre 2016 wieder in seinen alten Job als Tischler zurück zu kehren, da ihn die ständige Bereitschaft mürbe machte.
Den Wechsel hat er nie bereut und ist glücklich wieder als Tischler arbeiten zu können.

Um zu verstehen, was die Entscheidung zu Reisen und hier alles aufzugeben für mich bedeutet, muss ich euch erst meine Geschichte erzählen.
Mit 18 habe ich mich, nach Abschluss der Fachoberschule für Gestaltung, dazu entschlossen Fotografin zu werden. Um aber erst einmal den Beruf kennen zu lernen, absolvierte ich ein einjähriges Praktikum in einem Studio für Werbefotografie. Leider durfte dieses Studio damals nicht ausbilden und alle Bemühungen einen anderen Platz zu bekommen scheiterten. So musste ich mich zunächst mit der Ausbildung zur Fotolaborantin zufriedengeben. Diese Ausbildung schloss ich 1999 erfolgreich ab. Danach bekam ich endlich meinen Ausbildungsplatz in einem Studio für Werbefotografie. Ich war total glücklich, da ich auf keinen Fall als schüchternes Mäuschen in die Portraitfotografie wollte und auch der Meinung war in einem Werbestudio mehr lernen zu können. Was sich auch bestätigt hat. Diese Ausbildung konnte ich um ein halbes Jahr verkürzen und machte im Januar 2002 meinen Abschluss.

Da ich jedoch ein sehr ehrgeiziger Mensch bin und grundsätzlich keine halben Sachen mache, war für mich zusammen mit dem Entschluss Fotografin zu werden, auch der Entschluss gefallen, mich irgendwann selbstständig zu machen. Aus diesem Grund besuchte ich während meiner Ausbildung zur Fotografin noch eine dreijährige Abend- bzw. Wochenendschule und machte eine kaufmännische Ausbildung zur Fachkauffrau für Handwerkswirtschaft. Diese Prüfung legte ich im Sommer 2002 erfolgreich ab.
Da ich die ganzen Jahre auch etwas Geld zum Leben brauchte und man als Schülerin, Praktikantin und Auszubildende Fotolaborantin und Fotografin so gut wie nichts verdient, habe ich seit meinem 16.Lebensjahr alle möglichen Nebenjobs gemacht. Vom Putzen in einer Diskothek, jobben in einer Videothek bis hin zum Zeitungen austragen, was ich sehr lange gemacht habe. Die Tageszeitung, 6 Tage die Woche, immer von 1.30 bis 5.30 Uhr.
Und das immer neben all dem anderen. Keine Ahnung wie ich das alles zusammen geschafft habe.

Während meiner Ausbildung kamen natürlich immer mehr Freunde und Familie bei mir an und wollten das ich sie fotografiere. Dabei merkte ich auf einmal das mir das Arbeiten mit Menschen doch viel mehr Spaß macht, als mit leblosen Gegenständen. Und so entdeckte ich meine Leidenschaft für die Portraitfotografie.
Nachdem ich meine Fotografenausbildung beendet hatte, machte ich mich auch schon direkt selbstständig und arbeitete zunächst von zu Hause aus als Portraitfotografin und noch als freie Mitarbeiterin für meinen Ausbildungsbetrieb. Damals galt noch die Meisterpflicht und mein Ausbilder erklärte sich bereit mit mir eine GbR zu gründen, bis ich meinen eigenen Meistertitel in der Tasche habe, für den ich mich direkt in Dortmund bei der Meisterschule anmeldete.
Gesagt, getan. Einige Monate später mit Selbständigkeit, Zeitung austragen und Meisterkurs, konnte ich endlich als Erste und Jüngste aus unserem Kurs, den Titel Fotografenmeisterin tragen. Ich hatte das Glück das mir meine Kaufmännische Ausbildung als Teil 3 der Meisterprüfung anerkannt wurde und ich somit nur Teil 1 und 2 (den theoretischen und praktischen Teil) in Dortmund machen musste. Was mir noch fehlte war der Teil 4, der Ausbilderteil. Da ich aber zu Beginn der Sommerferien 2003 unbedingt fertig sein wollte, ich aber keine Zeit mehr hatte den Kurs dafür zu besuchen, ging ich das Risiko ein, mir lediglich das Buch zu kaufen und dann einfach nur die Prüfung zu machen. Nach einer Theorieprüfung mit der Note 3, kam dann die mündliche Prüfung, in der ich doppelt solange geprüft wurde wie alle anderen. Es war die Hölle, da ich fast nichts von dem wusste was die von mir wissen wollten. Letzten Endes haben die Prüfer aber meinen Mut bewundert und mich mit einer 4- durchkommen lassen 🙂 
Mehr wollte ich ja auch nicht 😉
Es hat alles geklappt und ich war seit dem 25.07.2003 mit 25 Jahren Fotografenmeisterin.

Damit trennten sich offiziell die Wege von mir und meinem Ausbilder und ich machte mich auf die Suche nach passenden Räumlichkeiten für ein Portraitstudio. Nebenbei machte ich ein Businesskonzept für die Banken fertig. Im Dezember fand ich dann die für mich perfekten Räume und ab Mai 2004 konnten wir diese anfangen zu renovieren. Und wir haben renoviert! Familie und Freunde haben alle reichlich mit angepackt. Es blieb kein Kabel in der Wand, wir haben alles neu gemacht. Wie schon gesagt, ich mache keine halben Sachen 😉  Dummerweise musste ich in der Zeit noch eine Knie-OP über mich ergehen lassen und war 6 Wochen auf Krücken angewiesen. Ich habe dafür sehr viel investieren müssen, was auch nur mit der Bürgschaft meiner Eltern ging, die immer an mich geglaubt und mich unterstützt haben.
So war es dann am 18.07.2004 soweit und ich konnte mein Fotostudio eröffnen. Ich habe zu dem Zeitpunkt übrigens immer noch Zeitung ausgetragen.

Privat steckte ich in einer nicht so glücklichen Beziehung, weswegen ich mich auch wohl so in meinen Beruf gestürzt habe. Wofür ich aber heute sehr dankbar bin, sonst wäre ich vielleicht nicht so weit gekommen. Letzten Endes ging es aber nicht mehr und ich habe mich 3 Monate nach Studioeröffnung, nach 8 Jahren Beziehung, getrennt. Es war eine richtige Befreiung. Finanziell allerdings eine zusätzliche Belastung für mich, da ich dann eine Wohnung alleine bezahlen musste. Aber dank des Zeitungaustragens, war es gerade so machbar.

Keine 2 Monate nach der Trennung (eigentlich wollte ich erstmal mein Singleleben genießen) lief mir dann Andre wieder über den Weg. Und was soll ich sagen, das war perfekt. Wir verliebten uns ineinander und nach einem Jahr Beziehung zog ich bei Andre ein. Nach 5 Jahren heirateten wir 2009. Wir feierten eine wunderschöne Hochzeit (ich weiß das sagt jeder über seine Hochzeit). Ein Jahr vorher bauten wir noch das Elternhaus von Andre um. Wir machten fast alles selber und so dauerte es eine Weile bis wir fertig waren. Aber auch hier merkten Andre und ich schon, wie gut wir uns ergänzen. Wir fühlen uns hier sehr wohl und haben es richtig gemütlich.

Ein Jahr nach der Hochzeit konnte ich Andre zu einem Hund überreden. Ich liebe Hunde und wollte unbedingt wieder einen haben und da ich ihn auch mit zur Arbeit nehmen konnte, war das auch kein Problem. Dazu musste es allerdings ein ruhiger Hund werden und da wir eher größere Hunde mögen und zusätzlich noch einen Hund mit kurzem Fell wollten, sind wir irgendwie auf eine Dogge gekommen. Jetzt holt man sich natürlich nicht mal eben so eine Dogge ins Haus. Wir haben uns sehr gründlich über die Rasse informiert und sind zu dem Entschluss gekommen das die Rasse perfekt zu uns passt. Nach langem Suchen haben wir dann auch einen tollen Züchter gefunden, der den besten aller Hunde für uns hatte. Unseren lieben und tollen Graf Navarre (Navar gesprochen).

Mittlerweile haben wir 2015 und die letzten Jahre mit meinem Fotostudio waren eigentlich sehr gute Jahre. Klar hat man immer mal Höhen und Tiefen dabei, gerade in den ersten Jahren der Selbstständigkeit, aber im Grunde konnte ich jedes Jahr Umsatzsteigerungen verbuchen. Es lief alles super und ich konnte 2008 auch endlich das Zeitung austragen einstellen.

Eine Sache ist in all den Jahren aber immer zu kurz gekommen, und das ist das Reisen! Wir sind 2 Wochen in die Flitterwochen auf die Kap Verden geflogen und waren mal 2 Wochen mit Freunden in Schweden. Aber sonst waren es eigentlich immer nur verlängerte Wochenenden, höchstens mal eine Woche am Stück und dann auch meistens nicht so weit weg oder mit Freunden.

Im August 2014 zeichnete sich ein super Umsatz für das Jahr ab und ich beschloss ganz spontan eine größere Reise zu buchen. Irgendwie ergab es sich, dass eine Fotografenkollegin in Costa Rica ein Haus hat, was ich über Silvester ein paar Tage mieten konnte. Damit war mein Plan geboren, meinem Mann ein grandioses Weihnachtsgeschenk zu machen. Ich sprach mit seinem Chef ob er Andre drei Wochen Urlaub gibt, sorgte für eine Unterkunft für unseren Hund und buchte die Flüge. Dann plante ich die Rundreise und die Unterkünfte 4 Monate lang. Immer abends oder an den Wochenenden. Andre dachte ich arbeite 😉

Dann kam Heiligabend und die große Bescherung. Ich kann nur sagen, Andre war absolut sprachlos. 3 Wochen Costa Rica und Panama und der Flug ging in 3 Tagen. Die Überraschung ist mir voll geglückt. Ich war mir aber auch unsicher ob Andre diese Art von Reisen gefällt. Selbst zu Reisen, mit einem Mietwagen, kein Pauschalurlaub, keine Reisegruppe. Aber ich hatte voll ins Schwarze getroffen, es war ein traumhafter Urlaub mit vielen Abenteuern. Wir haben ihn richtig genossen. 

Einen Haken hatte der ganze Urlaub jedoch, mein Fernweh war stärker denn je. Ich wollte reisen! Daraufhin nahmen wir uns vor, wenigstens alle 2 Jahre, so eine große Reise zu machen.
Doch irgendwie gingen die Wochen und Monate vorbei und ich dachte immer mehr darüber nach wieviel ich von der Welt eigentlich noch unbedingt sehen will, wie viele Länder ich gerne bereisen möchte. Na ja, und wenn man dann rechnet wie viel man dann noch bis zu seinem voraussichtlichen Lebensende schaffen kann, wenn man nur alle 2 Jahre reist, wird einem schnell klar, dass die Lebenszeit vorne und hinten nicht reicht. Und dann war sie da meine Idee, am 14.09.2015. Ich will mit einem eigenen Fahrzeug um die Welt!

Jetzt musste ich nur noch Andre davon erzählen und das machte mich doch ein wenig nervös. Er kennt mich und weiß, wenn ich mir erstmal was in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich es auch irgendwie durch. Aber bei dieser Geschichte musste Andre mitziehen oder die Idee würde zu Staub zerfallen. Ich nahm meinen Mut zusammen und erzählte ihm, das ich finde, er sollte seinen Job in 5 Jahren kündigen, ich mein Studio schließen, in der Zwischenzeit sollten wir einen LKW ausbauen und dann damit auf Weltreise gehen.
Ich dachte wirklich er erklärt mich für total verrückt, aber was macht er? Er sagt ohne groß zu überlegen JAAA!!! Lass uns das machen!!!

Seit dieser Entschluss steht, geht es mir und meinem Mann auf einmal total anders. Total gut!! Ich habe auf einmal keine Angst mehr älter zu werden, keine Angst mehr irgendetwas im Leben zu verpassen. Und auch von dieser sehr extrem gewordenen Konsumgesellschaft und Geiz ist geil – Gesellschaft weg zu kommen fühlt sich gut an. Sich, auf die wesentliche Dinge im Leben fokussieren zu können. Und Andre sagt, dass er jetzt erst merkt, wie sehr ihm ein Ziel gefehlt hat. Wir hatten eigentlich alles erreicht. Kinder wollen wir nicht und so hatten wir quasi kein Ziel, keine Aufgabe mehr, außer den üblichen Alltag zu bewältigen. Erst jetzt merkten wir, dass wir doch unglücklich damit waren, den Rest unseres Lebens so weiter machen zu müssen. Und deshalb fiel es mir überhaupt nicht schwer meinen Traum vom eigenen Fotostudio sterben zu lassen, um dann dafür den Traum vom Reisen leben zu können. Denn diesen Traum hatte ich auch irgendwie schon mein Leben lang.

25.09.2016 – Ein Jahr später!

Ein Jahr nach der Entstehung unseres Plans, in 5 Jahren den LKW auszubauen und auch Budget für 2 Jahre reisen zu sparen, schauen wir zurück und gucken was in dieser Zeit so alles passiert ist. Und das war einiges! Leider sind sehr viele unschöne Dinge passiert, die uns echt zu schaffen gemacht haben, aber eins ist klarer als jemals zuvor:

Unser Ziel diese Reise zu machen und unser Leben zu verändern!!!

Aber ich fange am besten mal vorne an und erzähle was in diesem Jahr so alles passiert ist. Die ersten 3 Monate nach unserem Entschluss lief noch alles ganz entspannt. Andre fing direkt an sich über LKW-Ausbau zu informieren und bestellte sich erste Bücher und Infomaterial und durchstöberte ständig das Internet nach interessanten Artikeln und Blogs. Anfang Oktober besuchten wir bereits unsere erste Offroadmesse um uns inspirieren zu lassen.

Und dann kam der Januar!

Wir genossen unseren verdienten Weihnachtsurlaub zu Hause, als ich am letzten freien Wochenende meinte mir meinen Fuß ganz blöd umknicken zu müssen. Das war am Freitag 08.01.16.  Am Sonntag sind wir dann erstmal ins Krankenhaus zum Notdienst, weil die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren. Da hieß es dann 6 Wochen nicht auftreten und auch kein Auto fahren, einfach super! Ich durfte also meinen ersten Arbeitstag, nach dem Betriebsurlaub, am 11.01.16 mit Krücken anfangen. Da ich ja nun mal selbstständig bin, muss ich arbeiten, egal wie! Und dann kam der nächste Hammer! Meine Mutter hat mich ins Studio gefahren und half mir noch am Anfang mit meinen Krücken zurecht zu kommen. Ich sagte Ihr das ich das Gefühl habe dass das ein scheiß Jahr wird! Es ahnte wohl keiner wie Recht ich damit behalten würde.

Ich schloss wie jeden Morgen die Tür zum Studio auf, bat meine Mutter mir die Kasse zu holen, schloss diese auf und dachte ich traue meinen Augen nicht, das ganze Geld war weg! Und dann ging mein Blick direkt dahin wo immer meine Kameraausrüstung liegt! Und sie war weg!!! ALLES!!! Ich war also nicht mal mehr in der Lage Passbilder zu machen.

Nachdem sich der Schock gelegt hatte, rief ich die Polizei. Wenn ich geahnt hätte was mich die Kripo und die Versicherung noch an Nerven kosten würde, hätte ich wohl selber noch eine Scheibe eingeschlagen. Aber der Reihe nach. Es war sofort klar dass es jemand gewesen sein muss der auch mal für mich gearbeitet hat. Der einen Schlüssel hat/hatte und genau wusste wo alles liegt. Nachdem ich erst kurz meine neue Putzfrau in Verdacht hatte, war mir dann aber doch schnell klar dass es mein ehemaliger Azubi gewesen sein musste. Keinem anderen meiner Mitarbeiter hätte ich das zugetraut! Dieser Azubi war allerdings schon fast ein Jahr nicht mehr bei mir und hatte die Ausbildung nach einem halben Jahr (davon 3 Monate Krankenschein) bereits wieder abgebrochen. Jedenfalls meldete sich der für mich zuständige Kripobeamte einen Tag später (Dienstag) bei mir telefonisch und nahm meine Aussage auf. Er wollte meinen Verdacht an die Staatsanwaltschaft weiterleiten um einen Durchsuchungsbefehl zu bekommen. Ich will jetzt nicht auf alle Einzelheiten eingehen, aber nach 3, wegen Krankheit ausgefallenen, Kripobeamten, einer Diskussion mit dem Chef der Kripo und insgesamt fast 3 Wochen später wurde dann endlich am 29.01 die Wohnung durchsucht! Natürlich hatte dieses kleine A…. dadurch genug Zeit die Sachen zu verscheuern. Gott sei Dank, war er aber dämlich genug ein ganz paar von meinen alten Sachen bei sich zu Hause liegen zu lassen. Die wurden dann von der Kripo gefunden und es konnte Ihm nachgewiesen werden, dass er mit einem unberechtigt nachgemachten Schlüssel, die Ausrüstung gestohlen hat.

Das half mir allerdings erstmal nur sehr wenig, denn ich brauchte ja ganz schnell eine neue Ausrüstung! Die ersten Wochen half mir eine ganz liebe Kollegin mit einer Kamera und einem Objektiv aus. Ich hatte ja zuerst die Hoffnung dass die Ausrüstung noch wieder auftaucht. Aber weit gefehlt, da die Käufer nicht ermittelt werden können, wenn der Verkäufer nicht die Namen Preis gibt. Und das tat er nicht. Die zweite Hoffnung die man hat ist die Versicherung. Aber diese hat mich bis zum 25.09, fast 10 Monate später, mehr als hängen lassen und hatte den Schaden noch nicht übernommen. Die zahlen nur bei „Diebstahl nach Einbruch“ und für die war es nicht eindeutig Einbruch. Ich sag ja, ich hätte eine Scheibe einschlagen sollen. Die Versicherung wartete auf den Bericht der Staatsanwaltschaft. Am 05.08. war die Gerichtsverhandlung, bei der ich auch als Zeugin aussagen musste. Der Richter hat ihn zur möglichsten Höchststrafe, 10 Monate auf Bewährung und 200 Sozialstunden, verurteilt, wegen besonders schwerem Diebstahl. Ein kleines bisschen Genugtuung für mich. Bringt mich finanziell aber auch nicht wieder dahin wo ich wäre, wenn ich nicht im Februar ein 15.000 € Darlehn hätte aufnehmen müssen um mir eine neue Ausrüstung kaufen zu können. Es hieß also weiter auf die Entscheidung der Versicherung warten zu müssen! Und im Hinblick auf unsere Pläne, bedeutete das ein Jahr früher oder später Reisen zu können. Was uns zu dem Zeitpunkt erst noch nicht so gestört hat. Allerdings passierte ja im Laufe des Jahres ja noch mehr und der Faktor Zeit wird doch noch sehr wichtig!

Während wir uns also mit dem ganzen Diebstahlscheiß auseinandersetzten mussten, passierte das Nächste, was uns ganz schön aus der Bahn geworfen hat. Wir mussten Ende Februar mitten in der Nacht mit unserem Hund zur Tierklinik. Die Diagnose Magendrehung. Die Tierärztin sagte uns, das wir genau 2 Minuten Zeit haben uns zu entscheiden zwischen einschläfern lassen und einer OP für 2000 € mit einer Überlebenschance von 50:50, bei einer schon älteren Dogge. Wir wussten das Deutsche Doggen da sehr anfällig für sind und hatten im Vorfeld da schon drüber geredet, wie wir uns in dem Fall entscheiden würden. Unser Hund war 5,5 Jahre alt zu dem Zeitpunkt (durchschnittliche Lebenserwartung einer Dogge liegt bei 7 Jahren) und Andre hat immer gesagt wenn er älter als 5 ist, steht die OP in keinem Verhältnis mehr (Und da sind wir von 1500 € ausgegangen, aber dank Notdienst waren es 2000 € ). Ich habe immer gesagt, dass ich die Situation abwarten muss bevor ich entscheide. Jetzt war nun leider diese Situation da und ich bin Andre sehr dankbar das er nur gesagt hat: „Du kennst meine Meinung, entscheide du“ und ich habe entschieden, und ich habe mich für die OP entschieden! Und das war die richtige Entscheidung. Navarre hat die OP gut überstanden. Wir waren sehr glücklich darüber, auch Andre, den ich während der OP (wir mussten wieder nach Hause fahren) noch nie so emotional erlebt habe. Graf Navarre war halt schon wie unser Kind und wir hofften dass wir noch 2-3-4 schöne Jahre mit ihm haben würden.

Dann passierte eine ganze Weile nichts und wir dachten wir hätten den Mist für dieses Jahr durch, aber weit gefehlt.

Wir waren am 19.06 zum Frühstück bei einem Fotografenkollegen in Melle (ca. 50km entfernt) eingeladen und hatten dort zunächst einen tollen Morgen. Doch dann bekommt Andre, der immer noch als Bestatter arbeitete einen Anruf von seinem Chef, dass mein Cousin plötzlich gestorben ist. Mit 35 Jahren!

Ich kann nicht sagen, dass wir ein sehr enges Verhältnis hatten, aber es hat mich dennoch extrem geschockt. Und daraufhin wurden mir und Andre mal wieder einmal mehr klar, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Zumal auch Andre´s Mutter mit 38 Jahren an Krebs gestorben ist. Deshalb wollen wir mit dem Reisen nicht warten bis wir in Rente sind. Womöglich erleben wir die ja gar nicht mehr oder sind körperlich so hinüber, dass wir das nicht mehr schaffen können. NEIN DANKE!!!  Ein weiterer Grund dass wir unser Leben ändern wollen!

Dann kam noch der hoffentlich letzte Hammer für das Jahr 2016! Es gab das Gerücht, das hier, wo mein Studio ist, alles von einem Großinvestor aufgekauft werden soll und ein Supermarktgelände entstehen soll. Ich habe natürlich sofort angefangen zu recherchieren und meine Kontakte ausgefragt die ich dieser Richtung hatte. Und es stellte sich leider heraus, dass es keine Gerüchte waren und es diese Pläne gibt.

Was bedeutete das nun für mich? Gute Frage?! Ich habe mit meiner Vermieterin gesprochen und sie meinte sie wüsste von nichts. Für mich wäre es eine Katastrophe, wenn ich aus dem Studio raus muss bevor wir das Geld für die Reise zusammen haben. Ich wollte ja nicht noch für 2 oder 3 Jahre in andere Räume investieren. Und in provisorisch eingerichteten Räumen zu arbeiten wäre vermutlich für den Umsatz nicht förderlich.

Was habe ich also gemacht. Ich habe mit meiner Vermieterin einen neuen Mietvertrag abgeschlossen, indem mir die Mietzeit für 4 Jahre und 4 Monate (damit ich erst nach dem Weihnachtsgeschäft raus muss) verlängert wurde. Bis zum 31.01.2021. Somit kann mir in der Zeit nichts passieren. Allerdings bedeutete das jetzt auch dass wir nur noch 4 Jahre Zeit haben unser Geld zu sparen. Das wird eng, vor allem wenn die Versicherung nicht zahlen würde. Sollte dieses Gebäude jedenfalls verkauft und abgerissen werden, würde es mir meine Entscheidung hier alles aufzugeben sehr viel leichter machen, da ich diese Räume wirklich sehr mag und die ideal passen.

Aber wenn ich eh raus muss………….

Die Zwischenzeit verbrachten wir immer mit sparen, recherchieren und planen.

Was wollen wir überhaupt für einen LKW, wie wollen wir ausbauen. Was ist uns dabei wichtig. Was werden wir alles brauchen. Wie müssen wir alles machen. Auch überlegten wir uns, in wie weit wir alles auf YouTube usw. dokumentieren wollen, um vielleicht dabei ein paar Euro verdienen zu können. Allerdings werdet ihr feststellen, und das haben wir auch, das wir nicht dafür geschaffen sind, vor der Kamera zu stehen und zu quatschen. Ein bisschen machen wir es aber trotzdem um euch auf dem laufenden zu halten. Da müsst ihr halt durch 😉

Im Frühjahr 2017 ging es unserem Hund langsam immer schlechter. Er hatte immer weniger Lust spazieren zu gehen und zu spielen. Es stellte sich heraus das sein Herz nicht mehr so richtig wollte. Vermutlich eine Nachwirkung der OP, ein Jahr zuvor. Wir konnten ihm mit Medikamenten (und eine Dogge braucht viel davon) noch ein paar schöne Monate bescheren, aber im Sommer hat er uns dann leider im Alter von 7 Jahren verlassen.

Zwischenzeitlich hatten wir uns für einen Mercedes-Benz LKW über 12t entschieden. Wir hielten die Augen offen und guckten bei Mobile.de usw.
Irgendwann im März 2017 stellte dann ein Händler, in der Nähe von uns, einen passenden LKW ein. Allerdings hatten wir, wegen der ganzen Zwischenfälle, das Geld noch nicht ganz zusammen. Doch irgendwie sollte dieser LKW unser werden, denn er hat tatsächlich auf uns gewartet 🙂
Der Preis wurde zwischendurch öfters mal geändert. Mal mehr, dann mal wieder weniger und noch weniger, dann wieder mehr. Und als wir endlich das Geld zusammen hatten, wurde der Preis nochmal gesenkt und wir mussten zuschlagen. Mit dem Cousin von Andre, der LKW-Mechaniker ist, fuhren wir hin, schauten ihn uns an und kauften letztendlich am 22.12. einen 1222 🙂 

Jetzt hatten wir endlich unseren LKW 😊 und so ein neues Familienmitglied braucht natürlich einen ehrwürdigen Namen. Ihr habt ja schon mitbekommen das die Wahl auf Otto gefallen ist. Warum uns dieser Name so passend erschien und warum er uns so wichtig ist, erfahrt ihr im Video zur Taufe. Und was sagt Opa überhaupt dazu? 😉

Mittlerweile haben wir 2018

Irgendwann im Laufe des Jahres, ich kann gar nicht sagen wann, es war ein schleichender Prozess, mussten wir einsehen, dass auf Grund unserer ganzen Zwischenfälle, unser Sparplan nicht funktioniert. Andre war seit Anfang des Jahres mit dem Bauen an Otto beschäftigt und es wurde auch schon viel Geld investiert. Wir hatten dann noch die Idee unser freies Zimmer, was nur als Abstellkammer genutzt wurde, zu einem Gästezimmer einzurichten und das auf Airbnb zu vermieten. Tatsächlich wurden unsere Erwartungen, was die Buchungen angeht, bei weitem übertroffen. So schafften wir es wieder etwas mehr zu sparen. Allerdings immer noch nicht genug. Es war aber keine Option aufzugeben. Wir verabschiedeten uns von unserem 5 Jahresplan und beschlossen 7 Jahre daraus zu machen. Irgendwann kam es auch irgendwie, dass wir beschlossen, nicht nur 2 Jahre reisen zu wollen, sondern am liebsten so lange es geht. Viele Jahre/Jahrzehnte.

Also musste ein neuer Plan her. Wie können wir unterwegs Geld verdienen? So ist es gekommen das ich mich entschieden habe, auf unseren Reisen, als Social Media Managerin zu arbeiten. Andre als Handwerker, müsste sich immer unterwegs Arbeit suchen. Auch da sind wir zuversichtlich, dass es klappen wird.

Im Dezember 2018, mitten im Weihnachtsgeschäft, kam meine Vermieterin auf mich zu. Sie sagte, da ich Vorkaufsrecht auf das Gebäude mit meinem Studio, habe, könnte ich mir überlegen ob ich das Gebäude für einen bestimmten Preis, kaufen will. Das wäre der Preis, den der Investor geboten hat. Sie gab mir eine Woche Zeit mich zu entscheiden. 

Ich habe dann abends erstmal mit Andre eine Flasche Wein geköpft und überlegt ob das überhaupt ein Thema für uns ist, das Gebäude zu kaufen. Nachdem die Flasche leer war, stand fest, ja wir wollen das Studio kaufen und wenn wir mit unserer Reise starten, alles vermieten. Das hätte dann eine schöne Altersvorsoge sein können. Jetzt mussten wir erstmal sämtliche Kostenvoranschläge für Reparaturen und Instandhaltung des Gebäudes einholen. Mit Bank und Steuerberater sprechen, mit einem Immobilienmakler wegen den 2 Wohnungen im Gebäude und, und, und…..und das alles in einer Woche.

Auch wenn noch sehr viel Geld in das Haus gesteckt werden müsste, wurde von allen ein Daumen hoch gegeben und wir entschlossen den Kauf zu machen. Aber wie es kommen musste, hat der Investor sein Kaufangebot um eine beträchtliche Summe erhöht. Diese sind wir noch mitgegangen, da sich der Kauf dann trotzdem noch gelohnt hätte. Aber auch da erhöhte der Investor wieder den Kaufpreis. Das wäre wahrscheinlich immer so weiter gegangen und wir hätten keine Chance gehabt den Zuschlag zu bekommen, deshalb stiegen wir aus. So wusste ich das ich bald einen neuen Vermieter bekommen würde, der mich allerdings frühstens Ende Januar 2021 aus dem Gebäude kriegen würde. Allerdings sagte der Investor schon das ich darüber hinaus solange in dem Gebäude bleiben kann, bis die das wirklich brauchen bzw. abreißen werden. Und wir wissen ja alle wie schnell die deutschen Ämter arbeiten. Daher war klar, dass das noch eine Weile dauern würde.

2019

Das Jahr 2019 war wahrscheinlich das ruhigste Jahr das wir bisher hatten. Es ist tatsächlich nichts passiert. Andre hat sehr viel an Otto gewerkelt und ich habe viel im Studio gearbeitet. Das Airbnb Zimmer lief nach wie vor super und wir lernten viele spannende Menschen kennen. Der Verkauf des Studiogebäudes wurde aus verschiedenen Gründen noch nicht über die Bühne gebracht.

Zu Weihnachten haben Andre und ich beschlossen unseren Freunden, der erweiterten Familie und auch Kollegen (und Andre´s Chef) von unseren Plänen zu erzählen und dann auch langsam unseren öffentlichen Auftritt mit Homepage usw. zu planen. Die ganzen Weihnachtsessen boten sich dazu super an und es waren alle begeistert von unseren Plänen. Tatsächlich hielt uns niemand für verrückt. Zumindest sagte es uns keiner 😉 Es war ein tolles Gefühl nun endlich mit allen offen darüber reden zu können und nicht mehr drum herum reden zu müssen, wenn Fragen kamen, wie es denn mit meinem Studio weitergeht, wenn ich da raus muss. Denn diese Fragen kamen wirklich ständig, seid klar war, dass das Gebäude wegkommt.

Wir sind im Jahr 2020 angekommen.

Die Ziele die wir uns für dieses Jahr gesetzt haben, sind zum einen, das Veröffentlichen der Homepage und zu anderen mit unseren Social Media Kanälen zu starten. Wie ihr bemerkt habt, hat das geklappt 😉

Seit dem 1.3.20 habe ich dann auch tatsächlich den Investor als Vermieter. Der Verkauf des Hauses hat noch solange gedauert. Ich kann mich mit dem Investor einigen und meinen Mietvertrag, um ein Jahr, auf den 31.1.22, verlängern.

Unser zweites großes Ziel ist es Otto im Mai durch den TÜV zu bekommen und im Juni mit ihm zur Abenteuer Allrad nach Bad Kissingen zu fahren. Leider musste sich Andre aber Ende Februar einer OP wegen einem Bauchdeckenriss unterziehen und war über 6 Wochen außer Gefecht gesetzt. Damit hatte sich unser Ziel Bad Kissingen leider in Luft aufgelöst.

Aber wir hatten ja mittlerweile auch unser Endziel definiert, was trotzdem zu schaffen ist:

12.22 in diesem Monat soll unser großes Abenteuer beginnen!
Irgendwie zieht sich diese Zahl seit dem Kauf durch unser Leben 🙂

UND DANN KAM CORONA!

Jetzt wo ich diese Zeilen hier schreibe, ist es ein Tag vor Karfreitag 2020. Ich glaube jeder weiß im Moment wie die Lage in der Welt, in Deutschland und in der Wirtschaft aussieht.

DRAMATISCH!

Leider trifft die Krise auch mein Fotostudio extrem hart und alle Aufträge/Veranstaltungen usw. werden storniert. Ich will versuchen auf alle Fälle, noch meine Auszubildende bis zum Sommer durchzukriegen, damit sie Ihre Abschlussprüfung machen kann. Leider bekomme ich für sie kein Kurzarbeitergeld. Meine privaten Altersvorsogen sind alle auf Eis gelegt. Tatsächlich entpuppt sich die Tatsache das ich jetzt den Investor als Vermieter habe, als ein Glücksfall. Er kommt mir mit der Miete großzügig entgegen. Was bei meinen alten Vermietern undenkbar gewesen wäre. Aktuell hoffe ich noch auf die Soforthilfe. Dann kommen wir mit einem blauen Auge davon. Wenn nicht…. keine Ahnung….

Wir halten euch auf dem laufenden…… to be continued 😉

Mittlerweile ist es Oktober 2020 und Corona ist noch überall gegenwärtig. Nachdem die Infektionszahlen gesunken sind und die Einschränkungen gelockert wurden, verschärft sich gerade die Situation zum Herbst wieder. Nachdem im Lockdown mein Studio fast stillstand, habe ich derzeit wieder viel zu tun und bin sehr positiv gestimmt. Die Soforthilfe hatte ich bekommen und konnte so die schwierigen Monate überstehen.

Was ist in dieser Zeit sonst alles passiert? Der wichtigste Schritt war wohl, dass wir mit einem Artikel in unserer Lokalzeitung an die Öffentlichkeit gegangen sind und von unseren Plänen erzählt haben. So wurden meine Studiokunden informiert. Diese können jetzt alle noch ihre Gutscheine entspannt einlösen. Und auch meine Stammkunden können sich noch Termine bei mir für ein Shooting holen. Die Resonanz auf diesen Artikel war großartig. Sehr viele sprechen uns darauf an und finden es toll das wir den Mut haben diesen Weg zu gehen.

Mit Otto ging es in den letzten Monaten auch gut voran, wenn auch nicht bei allem. Wir haben Ende Juni die Halle verlassen da der Vermieter eine Stange mehr Geld haben wollte. Wir haben uns entschlossen das Geld lieber zu sparen und Otto bei uns auf dem Hof fertig zu bauen. Eigentlich hätten wir gedacht, dass wir Otto bis dahin lackiert und die Fenster fertig gebaut haben. Aber das sollte mal wieder anders kommen.

Zunächst die Lackierung. Andre hatte sich schlau gemacht. Ihm wurde gesagt, dass es kein Problem sei den Lack zu rollen. Da wir keine Lackierhalle zum Mieten gefunden hatten, war das unsere einzige Möglichkeit. Wir haben es an einer kleinen Stelle ausprobiert und waren so gar nicht zufrieden. Das war also keine Option. Wir überlegten Otto dann zu Hause auf der Wiese zu lackieren, was allerdings auch keine besonders schöne Lösung gewesen wäre. Nachdem wir Otto dann nach Hause geholt haben, kam, wie vom Himmel geschickt, ein Nachbar zu uns und sagte das er eine Halle hat, in der wir lackieren könnten. 😊 Die Halle war nicht besonders groß und wir mussten etwas Improvisieren und auch alles abkleben, aber es hat geklappt. Wir konnten Otto endlich wieder zur Feuerwehr machen und den Koffer schön Rot lackieren.

Unsere Fenster sollten sich zum größten unserer Probleme entwickeln. Das heißt eigentlich nicht die Fenster sondern nur die Scheiben dafür. Bevor wir uns entschlossen haben die Fenster selbst zu bauen, hat Andre eine Firma gesucht, die uns Scheiben mit der nötigen Verkehrstauglichkeit (eine Zertifizierung ist dafür erforderlich) und Höhentauglichkeit bis 6000m, herstellen kann. Das war nicht so einfach. Letzten Endes hatte Andre eine Firma gefunden und angefangen die Fenster zu bauen. Das klappte alles super, war aber sehr Zeitintensiv. Die Scheiben wurden bestellt und per Vorkasse bezahlt, was bei Sonderanfertigung ja nicht ungewöhnlich ist. Seit der Bezahlung lief jedoch mit der Firma nichts mehr rund. Die Scheiben wurden nicht termingerecht geliefert. Wir wurden mehrfach und über Wochen vertröstet, wenn wir überhaupt mal jemanden ans Telefon bekommen haben. Auf unsere Mails wurde auch nie geantwortet. Nachdem wir Otto schon einige Wochen auf dem Hof stehen hatten, wurden endlich die Scheiben geliefert. Wir waren mega happy, endlich den Kofferbau abschließen zu können. Die Ernüchterung kam dann aber sehr schnell als wir uns die Scheiben genauer angeschaut haben und feststellen mussten das diese sehr wichtige Zertifizierung fehlte. Zusätzlich waren die Scheiben auch dicker als bestellt. Dieses wäre aber nicht so das Problem gewesen. Ohne die Zertifizierung bekommen wir keinen TÜV und ob die Scheiben Höhentauglich sind wussten wir auch nicht. Wir haben dazu keinerlei Belege bekommen. Nachdem daraufhin wieder niemand in der Firma zu erreichen war, haben wir einen Anwalt eingeschaltet. Nach den ersten Schreiben unseres Anwalts und keiner entsprechenden Reaktion der Firma wird es jetzt vor Gericht gehen und wir müssen unser Geld einklagen. Soweit die Kurzfassung der Geschichte. Wie es ausgeht werde ich euch natürlich auch noch schreiben. Unser Problem war allerdings, wo bekommen wir jetzt Scheiben her? Nach langem Suchen hat Andre sich dann einfach mal überlegt die Firma in Italien anzurufen, die auch für Outbound die Scheiben produziert. Von denen haben wir unsere Dachfenster. Die haben glücklicherweise einen deutschen Support und wir hoffen von dort unsere Scheiben zu bekommen. Die Absprachen zur Bestellung laufen gerade noch.

Des weiteren konnte Andre inzwischen unsere Heizung einbauen, der Unterfahrschutz ist so gut wie fertig und nachdem Andre einen Workshop zum Thema Elektrik im Expeditionsmobil besucht hat, können wir nun auch dieses sehr schwierige Thema angehen.

Während Andre sich um den ganzen Ausbau kümmert, bin ich dabei mich beruflich so langsam um zu orientieren. Durch Corona hat es sich ergeben das ich meine Öffnungszeiten um 2 Tage reduziert habe. Das hatte ich eigentlich erst ab Sommer vor, aber so passte es schon eher. Da meine Auszubildende ihre Prüfung erfolgreich absolviert hat, bin ich nun alleine im Studio. Die geringeren Öffnungszeiten bieten mir extrem viel mehr Flexibilität für Termine und ich liebe es! Dazu kommt das meine erste Zusammenarbeit mit einer Agentur als Social Media Managerin in den Startlöchern steht und ich mich gerade dafür fortbilde. Da das neben meiner normalen Studioarbeit passiert, habe ich auch sehr viel zu tun.

Grundsätzlich läuft damit bei uns bisher alles nach Plan (außer die Scheiben) und wir sind sehr zuversichtlich unser Ziel 12.22 los zu kommen, halten zu können……

Ostern 2021

Wir haben jetzt Ostern 2021 und es ist 1 Jahr her das wir diese Seite veröffentlich haben.

Ein paar Dinge die in der Zwischenzeit passiert sind habe ich euch ja schon geschildert. Aber es fehlt noch ein bisschen 😉

Die neuen Scheiben sind gekommen und eingebaut. Das hat wunderbar geklappt und wir sind sehr glücklich darüber. Mit der anderen Firma wird es vor Gericht gehen. Der Termin dafür wurde allerdings verschoben und findet jetzt am 01.07.21 statt. Wir sind gespannt wie das ausgeht.

Aber hier jetzt erst einmal Fotos von Otto mit fertigen Fenstern 😊

Wir haben mal gerechnet 👀.

Nach dem wir, oder vielmehr Andre, nun drei Jahre an Otto geschraubt und gewerkelt haben, wurde es Zeit für einen Kassensturz.

Wir waren nicht überrascht, aber so ganz wird unser Budgetplan nicht aufgehen. Der Plan das Expeditionsmobil für 40-50.000 € fertig zu bekommen. Wir werden vermutlich 10.000 € mehr benötigen. Aber wir wollten gerade bei den Sachen wie Strom, Wasser, Heizung nicht sparen.

Jetzt heißt das nur für uns, dass wir an anderer Stelle mehr sparen müssen. Also an unseren jetzigen privaten Ausgaben. Viel ist da zurzeit allerdings nicht zu sparen, aber zu dem Thema Corona und Studio komme ich später noch.

Absolut unbezahlbar für uns ist die Arbeitszeit von Andre. Wir konnten die Zeit nur schätzen und es waren wohl eher mehr als weniger Stunden. Es wäre ca. ein Jahr in Vollzeit gewesen. Hier hat es sich verteilt, auf drei Jahre Wochenenden, Feiertage und immer nach Feierabend.

Hier ist die Auflistung unserer Ausgaben für euch:

In Otto ist viel passiert! Die Elektrik und die Wasserversorgung (Pumpen, Filter und Leitungen) sind fertig. Podest und Sitzbänke sind eingebaut und gestern haben wir unsere Polster dafür bekommen. Eines der wenigen Dinge die wir nicht selber machen. Es wird so langsam 😊 Wir hoffen Ende April zum TÜV zu kommen und dann erste Probefahrten machen zu können.

Was in der Zeit nicht gut war, ist natürlich wieder das Thema Corona ☹

Leider musste ich die erste Soforthilfe komplett zurückzahlen und durfte nicht 1 € behalten. Mein Weihnachtsgeschäft ist ganz gut gelaufen, aber jetzt seit Januar ist auch wieder im Studio so gut wie nichts los. Und auch unser Airbnb-Zimmer liegt brach.

Keine Ahnung ob ich was von den aktuellen Hilfen beantragen kann/soll. Wenn ich die auch wieder zurückzahlen muss und noch die Steuerberaterkosten oben drauf kommen, wird das ein schlechter Deal. Mal schauen was ich mache.

Das bremst uns leider wieder finanziell aus, aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand.

Der Vorteil daran ist, dass ich die Zeit nutzen konnte um mir ein Businesskonzept, Logo, Homepage usw. zu erstellen. Jetzt kann ich als Social Media Managerin durchstarten.

Die Zusammenarbeit mit der Agentur hat nicht geklappt, aber es stehen schon andere Aufträge in der Pipeline. Ich bin zuversichtlich das mein Business „Social Media im Fokus“ bis Ende 2022 so laufen wird, dass ich davon unseren Lebensunterhalt für unterwegs verdienen kann.

Den Link zur Homepage packe ich euch mal hier hin, falls ihr Lust habt es euch anzuschauen😉

 

Ansonsten sind wir, wie alle, extrem genervt von den Einschränkungen, die der ständige Lockdown mit sich bringt. Gerade jetzt zu Ostern wird es nochmal richtig schlimm. Die Zahlen steigen weiter und keiner weiß wie es weiter geht.

Es heißt mal wieder abwarten und das Beste daraus machen…

Yuchuuuu!!! Wir haben TÜV 🙂

Auf meinem Geburtstag am 28.04.2021 überraschte Andre mich mit der TÜV-Zulassung. Er hatte mir nicht verraten das er schon beim TÜV war und hat mich in dem glauben gelassen das wir den erst einen Tag später haben. Und es war wirklich eine riesige Überraschung denn wir haben nicht mit einem H-Kennzeichen gerechnet!

Unsere Feuerwehr ist jetzt ein Sonderfahrzeug Wohnmobil über 2,8t mit H-Zulassung.

Wir haben keine Ahnung wie das geklappt hat, das wir eine Oldtimer-Zulassung bekommen haben, aber egal, wir sind happy 🙂

Im Video unten seht ihr die Vorbereitungen zum TÜV. Wir mussten unsere 750 Liter Dieseltanks füllen. Kein billiges Vergnügen. Anschließend hat die Waage gewartet. Wir waren von dem Ergebnis sehr positiv überrascht. Otto wiegt bei aktuellem Ausbaustand 8660 kg. Also haben wir noch genug spiel bis die 12t voll sind 😅

Dann ist es noch unser Wunschkennzeichen geworden. Mit einem O für Otto und die 1222, da wir einen 1222 am 22.12 gekauft haben. Und wir am 22.12.22 mit unserer großen Reise starten wollen. Diese Zahlen begegnen uns seit dem Kauf unseres Ottos immer wieder. Da lag es nahe auch 1222 als Kennzeichen zu nehmen.

Das kann uns nur Glück bringen 😉

Und jetzt wurde es Zeit ein Versprechen einzulösen 😊

Wenn der alte Otto (92) mit dem jungen Otto (32) eine Spritztour macht 😊

Als wir unseren LKW Otto vor drei Jahren nach meinem Opa Otto benannt haben, versprachen wir einen Ausflug mit den Beiden zu machen.
Da wir jetzt den TÜV bekommen haben, konnten wir das Versprechen endlich einlösen 😀

Wir haben Opa überrascht und ohne Vorwarnung abgeholt. Natürlich haben wir uns vorher auf Corona testen lassen, um kein Risiko einzugehen.

Wir hatten einen ganz tollen Nachmittag und sind einmal durch das Tecklenburger Land gefahren. Auch Opa hat den Ausflug richtig genossen. Davon könnt ihr euch im Video überzeugen.
Anschließend haben wir noch lecker Kuchen gegessen, den wir unterwegs geholt haben.

Ich muss abschließend einfach noch los werden das meine Großeltern (auch meine Oma hat mit 94 noch einen kleinen Gastauftritt im Video 😍) einfach zuckersüß sind. Die beiden sind wirklich toll 😍

NOCH 100 TAGE!!!

Dann ziehen wir in Otto ein!

Ja, ihr merkt hier findet jetzt ein großer Zeitsprung statt. 🙈

Genau genommen ein Sprung von 488 Tagen 😅

Wir haben heute den 13.09.2022 und die Spritztour mit Opa war am 13.05.2021.

Warum schreibe ich erst jetzt wieder? Ist nichts passiert in der Zeit?

DOCH!!! Sogar sehr viel😅 Ich habe nur leider keine Zeit gefunden hier weiterzuschreiben.

Sorry dafür. Unsere Geschichte soll aber alles erzählen und deshalb bekommt ihr hier jetzt einen Rückblick der letzten 488 Tage! Und am Ende erzählen wir euch noch, wie es uns jetzt gerade 100 Tage vorm Start so geht…🙈😅

… 08.05.2021  – unsere erste Nacht in Otto  😍

War zugeben wenig spektakulär 😂

Es war Lockdown und man konnte nirgends hinfahren. Also haben wir beschlossen, einfach auf unserem Hof zu pennen. Irgendwann mussten wir ja mal unser 1,40 m x 2,00 m Bett ausprobieren😅

Ehrlich gesagt, fanden wir unser Bett zwar superbequem, aber geschlafen haben wir beschissen 🙈

Aber immerhin hatten wir einen schönen Abend. Es war für uns schon sehr gemütlich obwohl im Grunde noch alles Baustelle war. Wir haben Antipasti gegessen, Wein getrunken und Karten gespielt😍

Ein Wochenende später haben wir zum ersten Mal mit Otto Freunde besucht und die Nacht nicht zu Hause verbracht. Wir hatten allerdings zu dem Zeitpunkt noch kein Wasser, kein Klo, keine Dusche…

Und vieles andere auch noch nicht 😅 Aber es war fantastisch!

Im Juni hatten wir dann unseren ersten Kurzurlaub mit Otto. Und nein, wir fahren nicht einfach so irgendwo hin 🙈😂 Es ging direkt, für ein paar Tage, in eine Offroadpark. Andre hatte Otto bis dahin auch noch nicht oft gefahren und dann gleich ins Gelände?

Was soll´s irgendwann musste Otto ja artgerecht gehalten werden und warum nicht direkt. Und so sind wir mit Otto durch Gelände. Haben die Federn getestet und wie gut die Verschränkung des Koffers funktioniert. Ordentlich Lack zerkratzt und ich (Katrin) bin als Beifahrerin Tausend Tode gestorben 🙈😂 Aber schaut es euch selbst in diesem Video an 🙈

Nach dem ersten Wochenende in Otto, wussten wir, dass wir genau die richtige Entscheidung getroffen haben. Es ist richtig, dass wir uns einen LKW ausbauen!

Wir (ok, meistens Andre, ich habe nur gesagt, wie ich es haben will 🙈😂) haben fast jeden Tag an Otto gebaut. Es galt jetzt den Innenausbau fertig zu machen. Von außen war das wesentliche geschafft.

Wir haben unsere Toilette (eine Trockentrenntoilette) gebaut, den Esstisch, unsere Küchenzeile, verlegen der Gasleitungen, das Kochfeld anschließen, Solar auf dem Dach angebaut, Logo als Folierung auf Otto geklebt…

Und ja, wir waren mutig 😅wir haben uns für einen dunklen Ausbau entschieden. Wir wollten uns unsere gemütliche Höhle schaffen. Wir haben uns nicht davon abschrecken lassen, dass wir nur knapp 12m² zur Verfügung haben.

Inzwischen hat auch die Gerichtverhandlung zu den Scheiben stattgefunden. Wir haben gewonnen 😁und unser Geld wieder bekommen. Schön wenn betrügerische Firmen einen auf den Deckel bekommen 😉

Während wir immer weiter bauen und planen, steht für mich fest, dass ich mein Fotostudio nicht wie ursprünglich geplant, Ende 2021 schließen werde. Die Coronazeit hat leider zu viel Geld gekostet. Ich habe zwar die Neustarthilfe beantragt und bekommen, aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich werde mein Fotostudio also noch bis zum Schluss, bis Ende November 2022 weiterführen. Um etwas mehr Geld verdienen zu können als ich es ohne das Studio tun würde.

Was bedeutet das? Ich kann mich noch nicht so auf meine neue Arbeit im Social Media Marketing konzentrieren. Mir noch keinen Kundenstamm aufbauen. Ich versuche dort einen Spagat, zwischen Fotostudio und dem neuen Business. Nicht leicht, denn im Studio werden immer mehr Gutscheine eingelöst. Es spricht sich rum das ich schließe und jeder will seinen Gutschein noch einlösen. Ist ja auch in Ordnung, aber ich habe sehr viel Arbeit dadurch und wenig Einkünfte. 🙄

Es geht irgendwie weiter. Immer wenn etwas Geld übrig ist, wird irgendeine Anschaffung für Otto getätigt. Wir sparen an anderen Stellen, wo es geht. Die Airbnb-Vermietung wird langsam auch wieder etwas mehr. Erreicht aber nicht annährend das Niveau von vor Corona.

Bei einer Sache allerdings sparen wir nicht und das ist die Ausstattung von Otto. Nicht nur die Technik soll eine gute Qualität haben, auch die Einrichtung soll schön sein und uns gefallen. Dummerweise gefallen mir immer die teuren Sachen am besten 🙈 oder zum Glück auch die selbstgebauten Dinge 😅So gleicht sich das wenigstens etwas wieder aus🙈😂

Auf jeden Fall haben wir sehr viel Liebe in die Details und die Einrichtung von Otto gesteckt. Besondere Waschbecken und Wasserhähne, genauso wie selbstgebaute Regale und Haken.

Wir lieben es😍

Im Herbst 2021 nehme ich mir allen Mut zusammen und mache den LKW-Führerschein 😅 Ich hatte echt riesigen Respekt davor, aber ein netter Fahrlehrer und ein noch netterer Prüfer, der wohl weder Augen noch Ohren hatte 🙈😂 Haben es mir möglich gemacht, die Prüfung zu bestehen 😅

Ich darf jetzt Otto fahren, können ist noch was anderes 🙈😂 Aber es wird immer besser.

Seit Otto TÜV hat sind wir immer mal wieder an den Wochenenden weggefahren. Und haben uns auch mal kleine Auszeiten gegönnt. Bei jeder Tour war wieder etwas Neues an Otto fertig und konnte getestet werden. Oder wir haben neue Leute kennengelernt, die auch so verrückt sind wie wir😂 Da wir auch bei einigen Treffen wie Abenteuer Allrad.

Auch haben wir es geschafft uns bei einem unserer ersten Ausflüge, festzufahren. Und zwar so richtig. Da hat kein Buddeln mehr geholfen🙈 Zum Glück war ein Bauer mit seinem Traktor in der Nähe und konnte uns rausziehen. Aber wir sind froh diese Erfahrung gemacht zu haben.

Wir haben immer kleine Dinge gefunden, die wir noch verbessern konnten. Dinge die nicht richtig funktioniert oder uns gestört haben.

Die große Probefahrt!

Bevor wir unsere ganz große Probetour an Weihnachten starteten, baute Andre noch die Dusche (fast) fertig. Zumindest so dass wir duschen konnten. Und auch die Küchenunterschränke sind noch vor Start fertig geworden.

Wir sind für 3 Wochen (4800 km) über Luxemburg, Frankreich bis Spanien (Valencia) gefahren und wieder zurück. Wenn uns jemand fragt, wie es war, sagen wir immer: „Als Urlaub flopp, als Probefahrt top!“ 🙈😂

Warum? Erst ist Andre krank geworden, dann ich. Bedeutet aber, dass wir jetzt wissen, wie es ist krank in Otto zu sein. Damit sind wir gut zurechtgekommen. Das beruhigt für das Leben in Otto.

Dann sind wir noch jeden oder manchmal, jeden zweiten Tag weitergefahren. Wir haben viele Kilometer gemacht, immer wieder neue Stellplätze gesucht… und das war zu viel für einen Urlaub.

An Erholung war da nicht mehr zu denken. Aber wir wissen jetzt wieviel wir uns zumuten können um auch noch Arbeiten zu können und noch etwas Vom Land kennen lernen zu können. Jedenfalls nicht so viel wie im „Urlaub“😉😂

Unterm Strich haben wir die Zeit geliebt 😍Wir wollten eigentlich am liebsten nicht mehr nach Hause fahren, sondern direkt weiter nach Skandinavien durchstarten. Aber dazu ist noch viel zu viel zu erledigen🙄

2022

Also, nachdem wir in das Jahr 2022 krank und mit verschlafen gestartet sind, heißt es jetzt wieder Gas geben!!!

Was im Jahr 2022, bis heute dem 13.09.2022 alles passiert ist, erzähle ich euch jetzt:

Das erste Wichtige, was wir erledigten, war eine riesige To-Do-Liste zu erstellen. Wir haben eine komplette Wand im Schlafzimmer in verschiedenen Bereichen eingeteilt und daran Zettel geklebt. Darauf stehen alle Dinge, ob groß oder klein, die wir noch bis zum Startdatum erledigen müssen. Und die Liste war lang. Und wurde immer länger. Es auch Zettel wieder weg gekommen aber irgendwie steht da am heutigen Tag immer noch ganz schön viel drauf.🙈

Aber das war wichtig für uns, um nicht Dinge zu vergessen oder einfach nur um sie aus dem Kopf zu kriegen und den wieder frei für aktuelle Dinge zu haben. Ein Super Tipp für alle die viel erledigen müssen 😉

Einen finanziellen Rückschlag mussten wir leider auch wieder verkraften. Die Heizung im Haus musste ausgetauscht werden. Die hatten wir frühestens in 3-4 Jahren auf dem Plan. Wenn dann auch Rücklagen aus den Mieteinnahmen da sind. Das war dann mal leider nix🙄

So sind unsere Rücklagen wieder sehr stark geschmolzen😔

Aber was sollen wir machen? Aufgeben? Verschieben? Niemals!!!

Wir haben beide mittlerweile unser aktuelles Leben so über. Andre macht das Arbeiten keinen Spaß mehr und ich fühle mich an den Tagen, in denen ich im Studio sitzen muss, nur noch wie im Gefängnis. Auch wenn uns beiden die Arbeit an sich Spaß macht, sind es die Umstände die Nerven. Und wir freuen uns einfach so sehr auf unser neues Leben auf die neuen Herausforderungen, dass es absolut nicht denkbar wäre, ohne eine Depression aus diesen Plänen wieder herauszukommen. 🙈

Also weiter!!!

Ich überlege mir schöne Dinge für Ottos Ausbau und bringe Andre damit an den Rand der Verzweiflung 😂 Aber es geht voran und der Innenausbau wird immer schöner😍

Dann kommt der 24.02.2022! Noch genau 300 Tage bis zu unserem Start.

Für uns alle unfassbares geschieht. Es beginnt der Krieg in der Ukraine. Schockiert über das alles, machen wir weiter. Nichts ahnend was noch die nächsten Monate wirtschaftlich auf uns, auf Deutschland und die Welt zukommen wird.

Wir fangen langsam an zu entrümpeln. Zuerst ist der Keller im Studio dran. Der ist schon mal leer und damit ist mir schon mal eine riesige Last genommen. Dann sind zu Hause Keller und Dachboden dran. Dazu helfen Andres Geschwister mit, da von ihnen auch noch viele Sachen aus der Kindheit dabei waren.

Ein weiterer Befreiungsschlag. Kaum zu glauben was ausmisten einem gut tun kann 😅

Ende März fliegen wir für eine Woche mit Andres Familie nach Ägypten. Wir müssen noch unsere Geburtstagskasse auf den Kopf hauen😋 Und das machen wir 🙈Wir lassen es uns gut gehen, auch wenn das Wetter nicht so mitspielt. 19 Grad und Windböen um die 40/50 km/h. Hier in Deutschland war es wärmer 😂

Andre kommt mit Corona nach Hause. Da es ihm, aber gut geht in der Zeit, konnte er richtig was an Otto schaffen 😅

Also bauen wir weiter und weiter und weiter… planen weiter und kaufen weiter ein für Otto…

Und wir lassen uns weiter impfen 😅Das hab ich noch gar nicht erwähnt🙈Seit etwa Mitte 2021 sind wir regelmäßig beim Arzt und lassen uns gegen alles möglich Impfen. Das ist gar nicht so einfach. Es müssen Abstände berücksichtigt werden und manche Impfungen bestehen aus drei Impfungen… Alles aufwendig zu planen… und nicht leicht den Überblick zu behalten😂

Wir lachen daher über das Impfchaos bei den Coronaimpfungen 😂

Zu den Impfungen gehören:

  • Hepatitis
  • Gelbfieber
  • Tollwut
  • FSME
  • Japanische Enzephalitis (fehlt noch, gibt den Impfstoff gerade nicht)
  • Tetanus
  • Mums, Röteln, Masern (nur Andre)

Und natürlich die Coronaimpfungen 😉

Im April muss Andre eine schwere Trennung hinter sich bringen.🙈

Seine geliebte C-Klasse hat es nicht mehr durch den TÜV geschafft. Es war zu erwarten…, dass das Baustellenauto mit fast durchgerostetem Boden, fehlendem Blinker, kaputten Rücklicht und weiß der Himmel was noch…🙈😂 nicht mehr durch den TÜV kommt.

PS. Ich habe das Auto übrigens gehasst und bin froh, dass er weg ist🙈

Jetzt musste nur ein Ersatzauto her, welches wir bis zum Jahresende nutzen können.

Zum Glück hab ich einen 93 jährigen Opa (Otto😉) der eh nicht mehr Auto fahren soll 🙈😅. Ein bisschen murrend hat er Andre das Auto dann auch überlassen. Und alle aus der Familie sind froh das Opa kein Auto mehr fährt 😅

Ab Mai stehen vor allem irgendwelche Treffen und auch schon die ersten Verabschiedungen an.

Ich verabschiede mich vom BNI (Business Network International) einem Unternehmernetzwerk, in dem ich 10 Jahre Mitglied war. Die erste große Verabschiedung von vielen lieb gewonnen Menschen. Und doch gleichzeitig eine so große Erleichterung für mich. Da ich nicht mehr jeden Mittwochmorgen um 5.30 Uhr aufstehen muss🙈😂

Die ersten Verabschiedungen von Freunden, die wir nicht so oft sehen stehen auch schon an.

Es wird ernst😅 Und der Terminkalender voller. Alle wollen sich noch mit uns treffen und wir wollen uns noch mit allen treffen bevor wir starten.

Aber ein paar Monate sind es ja noch…

Die Treffen, wie Abenteuer Allrad, Ferropolis und Willis Treffen, genießen wir sehr. Und lernen viele tolle Menschen aus der Reisescene kennen. Und diese Treffen sind uns auch wichtig. Dafür verzichtet Andre im September sogar auf seine geliebte Ibbenbürener Kirmes😅

Wir besuchen einige Flohmärkte, um unseren Kram loszuwerden und die Kasse etwas aufzufüllen. Uns fehlt noch das Geld für neue Reifen. Das ist momentan unser größtes Sorgenkind. Denn auch uns belasten die steigenden Preise immer mehr. Und auch im Studio wird es immer weniger, weil die Leute kein Geld mehr für das Luxusgut Fotos überhaben. Außer die Gutscheinkunden, die kommen nach wie vor😅Weshalb ich viel zu tun habe, aber nicht viel verdiene 🙄Ich glaube das habe ich schon mal erwähnt 🙈

Für stand im August ganz oben auf der To-Do-Liste Mieter für das Haus zu finden. Und was soll ich sagen? Das hat besser geklappt als wir es uns je gedacht hätten. Sofort die erste Besichtigung war ein Volltreffer. Die Mieter verstehen sich super mit Andres Vater und es passte alles andere auch.

So hatten wir auch hier eine Sorge weniger 😅

Das war es im Großen und Ganzen mit der Zusammenfassung der letzten anderthalb Jahre 😅 Hauptsächlich haben wir einfach nur gearbeitet. Das Ergebnis seht ihr hier 😍und in der Galerie 😉

NOCH 100 TAGE, DANN TAUSCHEN WIR HAUS GEGEN LKW ALS UNSER ZUHAUSE!

Kommen wir jetzt dazu, wie wir uns HEUTE am 13.09.2022 fühlen:

PANIK!!!

Das ist unser momentanes Gefühl🙈

Aber nicht vor unserem Leben im LKW.

Als wir vor fast 5 Jahren Otto gekauft haben und mit dem Umbau gestartet sind, wussten wir noch nicht wie sich alles ändern würde. Corona, Krieg, Inflation, Energiekriese, weltweite Wirtschaftskrisen…

Wir haben aus einer gesunden, wirtschaftlichen Situation heraus entschieden, diesen Schritt zu gehen. Das Risiko einzugehen, unsere Sicherheit an den Nagel zu hängen. Ganz bewusst. Um unser Leben selbstbestimmter Leben zu können und dabei viel von der Schönheit dieser Welt sehen zu können.

Und jetzt sind sie da. Die Krisen. Eine größer als die andere. Und wir waren noch nie so sicher wie jetzt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Vor fast 5 Jahren mit dem Kauf von Otto.

Wir merken gerade das uns vor allem die aktuelle Energiekriese wenig bis gar nicht belastet. Wir machen uns darüber kaum Gedanken. Denn einzig der Dieselpreis wird uns belasten. Aber dann fahren wir halt langsamer. Gas und Strom belastet uns dagegen überhaupt nicht. Wir haben uns quasi schon vor 5 Jahren eine Lösung für die Energiekriese überlegt, obwohl es noch keine gab 😂

Also, wenn wir doch so sicher sind den richtigen Weg zu gehen, warum dann die Panik?

Ganz einfach: Panik vor dem, was wir die nächsten 100 Tage noch alles schaffen müssen🙈😂😅😉

– Haus ausmisten

– Studio auflösen

– möglichst viele Sachen verkaufen

– Behörden/Papiere/Finanzen/Versicherungen

– Vorsorgetermine, auch für Otto 😉

– Otto fertig bauen

– …

Aber wir wären nicht wir, wenn wir es nicht IRGENDWIE hinbekommen würden 😉

Noch 90 Tage!!!

Dann ziehen wir von 130m² auf 10m²!

Haben wir uns das gut überlegt? Schaffen wir das als Paar? Was wollen wir?

Als ich vor ziemlich genau 7 Jahren (genau am 14.09.2015) Andre von dieser verrückten Idee erzählt habe, war ich mir sicher: Wenn ich es mit jemanden schaffe 24/7 auf 10m² zusammen zu leben, dann mit Andre. Hab mir dafür den richtigen Mann geangelt 😜

Es ist klar, dass wir zusammen funktionieren müssen. Genauso wie wir auch mit den Macken des jeweils anderen umgehen müssen. Mehr als zuvor. Aus dem Weg gehen wird zukünftig schwer.

Zum Glück haben wir das noch nie gemacht. Das aus dem Weg gehen. Wenn es Probleme gab, haben wir immer darüber geredet und diese aus der Welt geschafft. Der einzig richtige Weg für eine funktionierende Beziehung. Der einzige Weg auf 10m² die Welt zusammen zu bereisen.

Wir wünschen uns mehr Zeit zu zweit! Nicht mehr immer nur die Feierabende, wo man erschöpft von der Arbeit ist. Nicht immer nur zwischen all den Terminen. Wir wollen anfangen unser Leben zu genießen. Zusammen zu genießen. Den Stress (wobei es sicherlich anderen Stress geben wird 😉) hinter uns zu lassen. Nicht mehr nur noch für die Arbeit und den Lebensunterhalt leben zu müssen. Sondern für uns, für die Welt. Wir wollen die Welt mit all ihren wunderschönen Landschaften, Ländern, Menschen und Kulturen erleben.

Wir wollen uns auf das wesentliche konzentrieren. Den Luxus und überflüssigen Konsum hinter uns lassen. Wir wollen herausfinden was WIR WIRKLICH ZUM GLÜCKLICH SEIN BRAUCHEN!

Vermutlich sehr viel weniger als wir jetzt ahnen 😍

Wir können ja eh nicht viel mitnehmen 🙈😂 Das macht die Sache doch um einiges einfacher😉

Noch 80 Tage!

Dann brechen wir Brücken ab – bauen neue auf!

Brücken abbrechen! Das werden wir, soviel ist sicher. Bestimmt nicht freiwillig, aber es wird kommen. Kontakte werden abbrechen und Freundschaften schwinden.

Bisher bekommen wir von allen Seiten Unterstützung für unsere Pläne. Alle finden diesen Weg mutig und toll. Aber ist das wirklich so? Wer weiß? Der ein oder andere denkt vielleicht etwas anderes. Kann unseren Weg nicht nachvollziehen. Der ein oder andere ist vielleicht auch neidisch…

Grundsätzlich haben wir viele und großartige Freunde. Worüber wir sehr glücklich sind 😊

In weit diese Freundschaften bestehen bleiben, ohne persönlichen Kontakt über viele Jahre, wird sich zeigen müssen. Wir rechnen damit das die ein oder andere Freundschaft auf der Strecke bleiben wird😔 Aus welchen Gründen auch immer…

Und ja, ihr braucht es nicht zu sagen 😉 Wir wissen es. Dann sind es nicht die richtigen Freunde gewesen 😉 Traurig werden wir trotzdem sein…

…und gleichzeitig freuen wir uns riesig über die neuen Brücken, die wir bauen werden. Neue Menschen, die wir kennen und lieben lernen werden. Neue Freundschaften die wir auf der ganzen Welt schließen werden.

Schon jetzt haben wir, durch Ottos Ausbau, viele tolle Menschen kennen gelernt. Die wir nicht mehr missen wollen. Aber auch da muss sich zeigen wie viele dieser Kontakte bestehen bleiben. (Ein hoch auf Social Media 😂😉)

Alles im Leben hat seine Zeit. Genauso wie Freundschaften. Man verändert sich als Mensch. Die Interessen werden andere, die Lebenseinstellung ändert sich und somit ändern sich auch Freundschaften…

NOCH 70 TAGE!!!

Die Nerven liegen blank!

Unfall, Diebstahl, 2 Flohmärkte und eine schwere Verabschiedung sind die Bilanz der letzten 10 Tage! 🙈🙄

Die letzten Tage habe uns wirklich viel Kraft gekostet.

2 Flohmärkte = 2x Nachts aufstehen. Andre steckt das leichter weg wie ich. Und das obwohl ich früher jahrelang Nachts zum Zeitung austragen aufgestanden bin. Man wird halt nicht jünger 🙈😂

Mir ist in dieser Woche noch ein älterer Herr in die Fahrertür gefahren. Da es auf einem Parkplatz war und keine Geschwindigkeit im Spiel war, ist zum Glück niemanden etwas passiert. Aber meine Tür ist hinüber 🙄

2 Tage später werden bei Andre/Opa am Auto (er fährt zur Zeit Opas Auto, weil seins nicht mehr durch den TÜV gekommen ist) die Nummernschilder gestohlen.

Das kostet uns dann auch mal wieder Zeit. Zeit die wir in unserem Endspurt nicht haben 🙄

Aber alles Kleinkram gegenüber der ersten schweren Verabschiedung die ich (Katrin) hatte.

Ich musste mich von meinem Vater verabschieden. Er lebt in Thailand und ist nach einem Besuch hier in Deutschland wieder zurückgeflogen. Er hat nicht mehr vor noch einmal nach Deutschland zu kommen… und selbst wenn… werden wir nicht hier sein.

Ein Ziel auf unserer Reise ist Thailand… Papa besuchen… aber wer weiß wie viele Jahre wir bis dahin brauchen… Papa ist gesundheitlich angeschlagen…

Wir waren uns, glaube ich, beide bewusst das es unter Umständen auch das letzte Mal sein könnte, das wir uns sehen…

… und schon heule ich wieder 😔

Wir wollen aber von dem besten ausgehen… dass Papa uns Thailand zeigen kann… 😉

Also auf… die nächsten 10 Tage wuppen 💪

Irgendwie gucken wir jetzt immer nur noch von Woche zu Woche…

NOCH 60 TAGE!!!

Vorfreude – Aufregung – Nervosität

Wir werden im Moment sehr häufig gefragt, ob wir nervös oder aufgeregt sind. Oder ob wir schon Vorfreude haben.

Um ehrlich zu sein empfinden wir nichts von all dem. Wir realisieren einfach noch nicht, was wir da in 60 Tagen machen werden 🙈😂

Das liegt daran, das wir viel zu viel zu tun haben. Wir haben alle möglichen Sachen in unseren Köpfen. Die letzten Arbeiten, die an Otto gemacht werden müssen. Und vor allem die ganzen organisatorischen Dinge sind sehr fordernd.

Aber eigentlich ist das gar nicht so schlecht, dass wir keine Zeit haben, nervös und aufgeregt zu sein 😅

Zu Hause und in meinem Fotostudio wird es langsam leerer. Wir haben einige Flohmärkte besucht und verschenken und verkaufen viel. Ebay Kleinanzeigen kostet uns dabei auch viel Zeit 🙄

Ich muss die letzten, nicht gerade wenigen, Kundenaufträge im Studio fertig bearbeiten. Andre arbeitet mit Hochdruck am Heckträger und vielen anderen Kleinigkeiten, die an Otto noch fertig werden müssen.

Zeit zu kochen haben wir nicht mehr wirklich. Bedeutet das unsere Ernährung gerade zu wünschen übrig lässt. Das verstärkt das Stressgefühl. Die leerer und ungemütlicher werdenden Räume bewirken auch ein Gefühl von Unwohlsein.

Also irgendwie merken wir schon das sich unser Leben verändert. Aber noch nicht so stark wie man meinen sollte…

… Mal gucken, wann wir alles realisieren…

NOCH 50 TAGE!!!

Bis sich unser Leben verändert! HILFE!!! Nur noch 50 Tage 🙈😅

Fast zwei Monate noch. Das hört sich doch schon eher nach etwas mehr Zeit an, oder? 😂

Die letzten zehn Tage waren (wie sollte es auch anders sein😂) von sehr viel Arbeit bestimmt. So dass wir überwiegend nur noch per Telefon miteinander reden. Wenn ich morgens aufstehe, ist Andre schon weg und wenn ich Feierabend habe, schläft Andre schon.

Aber irgendwie bestehen unsere Telefonate nicht, wie sonst im Stress, aus stöhnen und jammern. Es ist eher eine Euphorie die in unseren Gesprächen mitschwingt. Freude darüber was wir an diesem Tag wieder alles geschafft haben. Was wir von unserer To-Do-Liste streichen können.

Dummerweise landen immer wieder neue Dinge auf dieser verdammten Liste 😂

Es ist eine Zeit, in der wir über uns hinauswachsen müssen. Wir müssen mit der Belastung klarkommen. Aber wir wissen wofür 😍 das hilft beim Durchhalten.

Sind ja auch nur noch 50 Tage 😉😅

Im Grunde ist es genau das, was wir wollen. Über uns hinauswachsen. Aus unserer Komfortzone herauskommen. Unsere eigenen Grenzen verschieben. Das werden wir mit Sicherheit noch sehr oft beim Reisen tun müssen/können. Aber irgendwie eben jetzt auch schon.

NOCH 40 TAGE!!!

Die heftigste Zeit fängt an!

Es ist Donnerstag, nein eigentlich schon Freitag (11.11.2022), 01.10 Uhr und ich fange an diesen Absatz zu schreiben. Eine normale Arbeitszeit für mich (Katrin) im Moment.

Ich muss noch super viele Aufträge bis zur Studioschließung fertigbekommen, so dass ich bis tief in die Nacht arbeiten muss. Tagsüber komme ich kaum zur Bildbearbeitung da noch so viele andere Dinge zu erledigen sind…

So langsam realisiere ich das es meine letzten Nachtschichten hier im Studio sind. Die letzten Male, dass ich die Musik laut aufdrehe und mich mit Süßigkeiten wachhalte. 🙈

Die letzten Male das ich Andre am Telefon „Gute Nacht“ sagen muss.

Und genau diese „letzten Male“ motivieren mich durchzuhalten. Es ist bald vorbei. In 2,5 Wochen schließt mein Studio für immer 😀😢 Aber dann können wir, so hoffen wir, bald ein wundervolles Leben führen. 😉

Andre ist zu Hause am rotieren und arbeitet immer noch am Heckträger und vielen Kleinigkeiten in und an Otto. Und er hält zu Hause alles am Laufen. So weit wie möglich. Chaos ist irgendwie überall 🙈

Naja, jedenfalls feiern wir jetzt erstmal noch eine Hochzeit. Andres kleiner Bruder heiratet heute am 11.11.2022, ziemlich spontan. Wir sind super happy, dass wir die Hochzeit noch mitbekommen und werden mal ordentlich feiern 🍾🥂

Also in diesem Sinne… Prost Wochenende 🥂🍻😉

PS.: Eigentlich wollten wir ein schönes Herbstlaubfoto machen, aber wir haben nur diese schöne Blumenwiese gefunden 🙈😂Also sorry für den ganzen Blumenwiesenspam 🤪

 
 

NOCH 30 TAGE!!!

Für irgendwas isses gut!

Ich glaube wir alle haben diesen Spruch schon einmal gehört 😂

Und wir alle haben in dem Moment gedacht: „Das hilft mir jetzt auch nicht weiter 🙄“

Die letzten Tage standen bei wirklich unter diesem Motto😂

Als Andre mitten in der Nacht in die Notaufnahme musste, weil sich in seinem Arm eine Entzündung breit gemacht hat, war das im ersten Moment für uns eine absolute Katastrophe. 1,5 Wochen Krankenschein und ein ruhiggestellter Arm…

…wie soll denn jetzt noch alles rechtzeitig fertig werden??? 😱

30 Tage! 1 Monat!  Aber eigentlich ist klar, dass wir eh nicht mehr alle Kleinigkeiten an Otto fertigbekommen.

Vieles davon können wir aber auch noch bequem unterwegs erledigen. Also nicht dramatisch. 😅

Unsere gemütliche Höhle ist ja schon bewohnbar. Das ist die Hauptsache.😅

Wichtiger sind da gerade noch organisatorische Dinge. Telefonieren (also in vielen Warteschleifen hängen), recherchieren und viele Sachen bestellen, Versicherungen abschließen, Konten einrichten… Vieles davon hatten wir schon angefangen, aber es fehlten immer noch Unterlagen, um alles final fertig zu bekommen.

Hätte Andre, das alles nach Feierabend machen müssen, wäre es zu einem echten Problem geworden. Und DESALB ISSES GUT, das Andre seinen Arm eine Weile nicht mehr nutzen kann.

Meine letzten Tage im Fotostudio sind angebrochen. Schlaf bekomme ich gerade kaum. Zusätzlich wollte ich aber noch unbedingt an einem Filmworkshop teilnehmen. Hätte ich nicht müssen, aber der IST AUCH SICHER FÜR IRGENDWAS GUT 😉😂

Also… wie gesagt… am Ende isses für was gut… 😉

NOCH 20 TAGE!!!

Die Angst, wenn man plötzlich kaum noch Geld verdient!

Für mich, Katrin, finden gerade die ersten krassen Veränderungen statt.

Ich gebe, nach über 18 Jahren Selbstständigkeit, mein Fotostudio auf.

Ein gut gehendes Fotostudio, welches ich mir über die Jahre von null aufgebaut habe.

Aber ich habe es selbst aufgebaut und kann es deshalb auch ohne schlechtes Gewissen wieder schließen. In Generationsbetrieben sieht das vermutlich anders aus.

In mir kämpfen gerade hauptsächlich zwei Gefühle:

– Befreiung, Erleichterung… Ballast der von mir abfällt. Eine große Verantwortung weniger. 1000 Dinge weniger um die ich mich in Zukunft kümmern muss. Keine vorgeschriebenen Arbeitszeiten mehr, weniger Arbeiten, mehr leben.

– Und dann ist da die Angst vor der finanziellen Unsicherheit. Von 100% meines bisherigen Einkommens, fallen erst einmal ca. 90% weg.

Wir brauchen natürlich sehr viel weniger zum Leben und haben durch die Hausvermietung ein paar Einnahmen. Aber das wird nicht reichen.  Außerdem sind wir es gewohnt uns einfach die Dinge zu kaufen, die wir haben wollen. Darauf müssen wir jetzt verzichten. Auch wenn wir genau das „Weniger haben“ wollen, wird es dennoch hart.

…und dafür ziehe ich jetzt aus meinem sehr geliebten (zumindest von innen😂🙈) 110 qm Studio in einen 10 qm LKW 😂

Ich bin immer in diesen Räumen gewesen, nie woanders.

Glaubt mir es sind schon einige Tränen geflossen deswegen 🙈 Der letzte Öffnungstag war echt hart 😪 Aber jetzt ist es überstanden… nur noch alles ausräumen 🙈

NOCH 10 TAGE!!!

Endspurt!!!

Bei einem Endspurt geht es darum die letzten Reserven zu mobilisieren, am Schluss noch mal Tempo zuzulegen, um das geplante Ziel zu erreichen.

Genauso ist es gerade bei uns. Wir holen gerade alles aus uns heraus. Wir müssen und wollen unser Ziel erreichen.

  • Studioauflösung und ausräumen
  • Haus ausräumen
  • Papierkrieg/Organisatorisches (Telefonieren mit Ämtern, verdient eigentlich schon einen eigenen Punkt🙄)
  • Otto fertigbekommen (Habt ihr gesehen? Unser Sorgenkind Heckträger ist endlich fertig 😅)

 

Jedes für sich genommen, ist schon eine Mammutaufgabe. Wir haben gerade alles gleichzeitig.

Und trotzdem haben wir uns gerade die Zeit genommen, um uns einen schönen Abend zu machen. Um unseren 18. Jahrestag (11.12.2022) ein wenig zu genießen. Wir haben heute Abend, in unseren Gesprächen, noch mal neue Kraft mobilisiert. Wir werden die nächsten 10 Tage durchhalten und alles schaffen, was wir schaffen müssen. Da sind wir sicher.

Andre startet heute in seine letzte Arbeitswoche. Er kann das noch nicht greifen, realisieren. Genauso wie es mir zur Studioschließung ging. Alles ist noch so unwirklich…

…wir können noch gar nicht fassen, dass wir das Ganze wirklich durchziehen 😂🙈

Aber wir tun es! Wir ziehen es durch 🙈😅

00000000 TAGE!!!!

Er ist da! Der Tag der Tage 😀

Vor genau 2657 Tagen, habe ich Andre von der Idee erzählt, die jetzt unser Leben so auf den Kopf stellt.🙃

Vor genau 1827 Tagen haben wir Otto gekauft und jede freie Minute und jeden gesparten Euro in den Ausbau gesteckt.🚒

Seit genau 985 Tagen nehmen wir euch auf Instagram und Facebook mit auf unserer Reise in ein neues Leben und haben dadurch schon ganz viele tolle Menschen kennen gelernt 😍

Diese ganzen Tage stecken voller Träume. Träume die wir nun endlich hoffen, leben zu können.

Diese ganzen Tage stecken voller Zuversicht und voller Verzweiflung.

Diese ganzen Tage stecken voller Durchhaltevermögen und „Ich kann nicht mehr“.

Diese ganzen Tage stecken voller Mut und voller Angst.

ALLE TRÄUME KÖNNEN WAHR WERDEN, WENN WIR DEN MUT HABEN IHNEN ZU FOLGEN.

-Walt Disney-

…to be continued…😉

Wir sind an diesem besonderen Abend auf Instagram live gegangen. Wir ezählen hier, wie es uns geht und wie es weiter geht…und stoßen mit Sekt an, der sich dann auch bemerkbar macht 🙈😂.

Januar 2023

SIND WIR ANGEKOMMEN?

Seit 3 Wochen leben wir nun in unserem Fernreisemobil Otto. Und das dauerhaft, nicht nur für einen Urlaub. Haben wir das inzwischen realisiert? Und warum stehen wir jetzt so lange an einem Ort?

Wir stehen seit über einer Woche bei Freunden. Die Beiden bauen auf einem schönen Hof eine Wohngemeinschaft auf.  Hier helfen wir ein bisschen und können erst einmal runterkommen und uns ohne den Reisestress, wie Stellplatzsuche, Ver- und Entsorgung usw. an das Leben in Otto gewöhnen.

War das die richtige Entscheidung hier so lange zu stehen?

Auf jeden Fall! Nicht nur das wir hier Zeit mit lieben Menschen verbringen können, sondern auch in Ruhe lernen können, was es heißt, im LKW zu leben. Zumindest den Teil, der IM LKW stattfindet.😂 Und das lieben wir. Wir fühlen uns super wohl.😍

Kochen, spülen, duschen, einkaufen (mit dem Fahrrad😅), und viele Kleinigkeiten des Alltags, verändern sich, dauern länger uns sind anstrengender. Das Eingewöhnen in diesem Punkt war erfolgreich, würde ich sagen😅

Ansonsten ist es bei mir (Katrin) schon so, das ich glaube angekommen zu sein. Nur den Arbeitsalltag wieder zu finden, fällt mir noch schwer. Ich komme noch nicht so richtig in die Hufe 🙈😂

Bei Andre sieht das etwas anders aus. Er sagt, dass er noch nicht so richtig angekommen ist und so langsam auf die Straße muss, um dann auch mit den Alltagssituationen zurecht zu kommen die dort „draußen“ auf uns warten. Zurzeit ist es für ihn immer noch wie Urlaub. Irgendwie…

22.01.2023

Einen Monat – Leben im LKW

Zugegeben, weit sind wir noch nicht gekommen… auf unserer Weltreise…🙈😂

Aber wir treffen überall so tolle Menschen. 😍

Diese Begegnungen sind so wertvoll und wir genießen die Gespräche immer sehr. Das macht wohl auch das Reisen aus. Menschen kennen lernen!

Durch diese vielen Besuche haben wir viel Zeit außerhalb von Otto verbracht und es ist immer noch irgendwie alles wie Urlaub. Wir sind in dem Leben, in Otto, angekommen und fühlen uns sau wohl. Aber wir haben es immer noch nicht realisiert, dass wir nicht mehr nach Hause fahren müssen. Das wir einfach immer weiter fahren können 😀🚒💨

Aktuell sind wir in Hamburg und schnuppern etwas Großstadtluft. Wir merken aber direkt schon beim Ankommen, das wir einfach Landeier sind und bleiben werden. In der Natur fühlen wir uns sehr viel wohler.

Dadurch das wir bisher nur in Deutschland unterwegs sind, bewegen wir uns noch sehr in unserer Komfortzone. Es gibt keine großen Herausforderungen. Und die wollen wir so langsam erleben. Deshalb wird es Zeit das wir uns langsam Richtung Grenze bewegen…😉